Rhein-Pfalz Kreis Der Sportplatz-Handel

Auf einem Teil des Sportplatzes an der Kurpfalzschule soll eine neue Kita entstehen.
Auf einem Teil des Sportplatzes an der Kurpfalzschule soll eine neue Kita entstehen.

«Dannstadt-Schauernheim.» Ursprünglich haben die Kurpfalzschule und das Schulgelände einmal der Ortsgemeinde gehört: vor der Kommunalreform Ende der 1960er-Jahre, war das, als sie noch eigenständig war. Als dann Anfang der 1970er-Jahre die drei bis dahin unabhängigen Dörfer Dannstadt-Schauernheim, Hochdorf-Assenheim und Rödersheim-Gronau zur Verbandsgemeinde Dannstadt-Schauernheim zusammengefasst und in dieser neuen Verwaltungseinheit nur noch untergeordnete Ortsgemeinden waren, haben sie – mit Ausnahme der Rödersheim-Gronauer – ihre Schulen und die entsprechenden Grundstücke an die Verbandsgemeinde übertragen. 50 Jahre später mangelt es der Ortsgemeinde Dannstadt-Schauernheim an Kita-Plätzen. „Wir haben aktuell 60 Kinder auf der Warteliste“, verdeutlicht Stefan Veth (CDU), Bürgermeister der Verbandsgemeinde, den dringenden Handlungsbedarf. Es fehlt der Ortsgemeinde jedoch an einem Grundstück, auf dem sie eine weitere Einrichtung bauen könnte. Hier kommt der Sportplatz der Kurpfalzschule ins Spiel: Auf dem wäre nämlich genug Platz für eine dreigruppige Kita – und sogar für eine eventuell irgendwann einmal nötige Erweiterung auf sechs Gruppen. Eine Hälfte des Spielfelds würde dafür genügen. Doch damit der Plan funktioniert, müsste die Verbandsgemeinde das entsprechende Grundstück an die Ortsgemeinde zurückübertragen. Diese Entscheidung obliegt alleine dem Verbandsgemeinderat. Und dieser hat in seiner letzten Sitzung vor der Kommunalwahl den Bedürfnissen der Ortsgemeinde entsprochen. Die Gespräche mit den Beteiligten – nicht zuletzt mit der Schulleitung der Kurpfalzschule – sind zudem offen verlaufen, was den Ortsbürgermeister optimistisch stimmt. Bernd Fey (CDU) lobt den neuen Schulleiter Sebastian Forell für sein sehr konstruktives Mitwirken, „obwohl er ja ganz neu bei uns ist und sich erst mal in alles einarbeiten muss“. Zudem wirbt Fey dafür, schon jetzt alles so zu planen, dass der neue Ortsgemeinderat im September gleich die nächsten erforderlichen Entscheidungen für das Kita-Projekt treffen kann. Denn es ist Eile geboten. „Wir gehen von einem Baubeginn im Herbst 2020 aus, sofern wir alle Firmen bekommen“, sagt Ordnungsamtsleiter Gerhard Schaa von der Verbandsgemeindeverwaltung. Bis dahin müsse der benötigte Teil des Sportplatzes nutzbar sein. Darüber hinaus stehe die Kommune unter Druck, da für das Schuljahr 2020/21 die Sanierung der Grundschule im Ortsteil Schauernheim geplant sei, deren Schüler dann vorübergehend in die Kurpfalzschule ausweichen müssen. Da die Vorbereitungen solcher Bauprojekte und die erforderlichen Genehmigungen sich bisweilen hinziehen, bittet Schaa den Rat um die nötigen Beschlüsse, damit die Verwaltung die politische Pause nach der Kommunalwahl und den Sommer sinnvoll nutzen kann. Bleibt noch, die Schulbedürfnisse zu berücksichtigen: Die Schule benötigt zumindest einen Teil des jetzigen Sportplatzes für ein Kleinspielfeld, das für Sportübungen taugt. „Ob das ein Rasen- oder Kunstrasenfeld wird, ist noch offen. Zurzeit entspricht die Bodenqualität eher einem Acker“, sagt Verbandsbürgermeister Veth. Die komplette 100-Meter-Laufbahn wird hingegen nicht mehr gebraucht, 75 Meter genügen für die Ansprüche der Grundschule. Für die Rückübertragung des Grundstücks an die Ortsgemeinde wird der Vertrag zwischen ihr und der Verbandsgemeinde entsprechend geändert. Dafür muss das Gelände aber noch genau vermessen werden. Zudem hat der Verbandsgemeinderat entschieden, das Sportplatzgelände nach den Erfordernissen der Schule planerisch anzupassen. Mit der Machbarkeitsstudie für die Umsetzung dieses Vorhaben wurde Architekt Michael Klee beschäftigt, der für die Ortsgemeinde auch schon den Kita-Neubau plant.

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