Rhein-Pfalz Kreis Brodeln in der Gerüchteküche

Bleibt der Markt. Schließt er? Und was dann?
Bleibt der Markt. Schließt er? Und was dann?

«Dannstadt-Schauernheim». Als der Rat den Antrag der Grünen erörtert, in die Suche nach Immobilien für Kita-Plätze Privatgrundstücke einzubeziehen, meldet sich Sozialdemokrat Uwe Schölles zu Wort. „Die Gerüchteküche über die Zukunft des Tegut-Markts in Schauernheim brodelt“, sagt er. Deshalb habe er mit dem Eigentümer des Marktgeländes Kontakt aufgenommen. Das ist die Selztal Verwaltungs GmbH & Co. KG im rheinhessischen Nierstein. Die habe ihm mitgeteilt, sie könne sich vorstellen, dass der Vertrag mit Tegut nicht verlängert wird. „Wegen der Situation, die wir alle kennen: Es kaufen zu wenige Einwohner vor Ort ein“, ergänzt er. Deshalb werde sich der Markt für Tegut wohl auf Dauer nicht rechnen. Das sei natürlich sehr bedauerlich. „Der Vertrag läuft bis September 2021. Die Befürchtung ist sogar, dass Tegut schon vorher aussteigen könnte“, erklärt Schölles. Der Eigentümer sehe keine Chance, dort anschließend erneut einen Lebensmittelmarkt anzusiedeln, und sei bereit, der Gemeinde das 4500 Quadratmeter große Areal zu verkaufen. Diese Möglichkeit solle in die Planungen einbezogen werden. „Das wäre eine zukunftsfähige Lösung für Dannstadt-Schauernheim – egal für welche Projekte“, findet der Genosse. Dieses Signal des Eigentümers sei bei der langen Debatte um den Edeka-Markt schon einmal besprochen worden, merkt Ortsbürgermeister Bernd Fey (CDU) an. Dieser Markt steht inzwischen neben dem neuen Friedhof im Ortsteil Dannstadt, aber auf Hochdorf-Assenheimer Gemarkung. Zum Tegut-Standort in Schauernheim hebt er hervor: „Es ist noch nicht endgültig geprüft, ob sich dort gegebenenfalls ein anderer Markt ansiedeln möchte.“ Er habe ebenfalls mit einem der drei Geschäftsführer der Selztal Verwaltungs GmbH geredet, sagt Fey. Dieses Gespräch habe noch eine andere Intention gehabt, auf die er aber nicht näher eingeht. Wichtig ist ihm: „Die Möglichkeit, den Markt zu erhalten, sollte nach wie vor favorisiert werden. Wenn auch nicht in dem Stil, in dem Tegut das gemacht hat.“ Zum Beispiel mit einem kleineren Sortiment, nennt er eine Alternative. Weshalb die Leute hier nicht einkauften wie gewünscht, sei dahingestellt. Das müsse jeder Verbraucher selbst entscheiden. „Aber wenn dieser Markt wegfällt, dann geht das Geschrei los“, sagt der Ortschef. Verbandsbürgermeister Stefan Veth (CDU) findet: „Das ist doch eigentlich ein toller Markt.“ Von der RHEINPFALZ mit den Gerüchten um eine mögliche Schließung und die Debatte im Ortsgemeinderat konfrontiert, zeigt sich die Tegut-Zentrale in Fulda überrascht. „Wir haben in der Filiale Schauernheim einen laufenden Mietvertrag und freuen uns jeden Tag, für unsere Kunden vor Ort zu sein“, erklärt Unternehmenssprecherin Anna Biendara. Solche Mietverträge würden grundsätzlich mit begrenzter Laufzeit abgeschlossen. Über die Verlängerung werde Tegut zu gegebener Zeit entscheiden. „Grundsätzlich sind wir aber mit dem Standort zufrieden. Gerüchte bezüglich einer Aufgabe unseres Geschäftes können wir nicht nachvollziehen“, sagt die Sprecherin .

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