Bobenheim-Roxheim Bahnhofskiosk: Pächter geben auf

Betrieben den Bahnhofskiosk als Herzensprojekt: Janine und Sascha Wiedemann.
Betrieben den Bahnhofskiosk als Herzensprojekt: Janine und Sascha Wiedemann.

Der Kiosk am Bahnhof von Bobenheim-Roxheim bleibt geschlossen. Das Pächter-Ehepaar Sascha und Janine Wiedemann haben ihr Geschäft Mitte Juli aufgegeben. Wegen der Corona-Krise und monatelanger Schließung hat sich der Betrieb finanziell nicht mehr gelohnt.

„Wir haben nur Minus gemacht“, erklärt Pächter Sascha Wiedemann. Auch nach Ende der strengen Corona-Beschränkungen und der Wiedereröffnung am 14. Juni dieses Jahres sei der Bahnhof wie ausgestorben gewesen. „Wir hatten nur eine Handvoll Kunden.“ Selbst als die Schüler der örtlichen Realschule plus – vormals ein starker Kundenstamm – wieder in Präsenz unterrichtet wurden, hätten diese weniger Geld am Kiosk ausgegeben als vor der Krise. „Vermutlich ging es deren Eltern finanziell auch schlechter als zuvor“, sagt Wiedemann.

„Vermissen unsere Kunden“

Erst im Februar 2020, nur fünf Wochen bevor die Pandemie in den ersten Lockdown führte, hatte das Ehepaar den Bahnhofskiosk übernommen. Zwar hat die Gemeinde ihnen die Pacht gestundet. Nun müssen sie das Geld aber nachzahlen. Deshalb will er sich nun mehr auf seinen Kurierdienst konzentrieren, den er schon zuvor neben dem Kiosk gestemmt hatte. Dort ließe sich letztlich einfach mehr Geld verdienen.

„Wir vermissen natürlich den Kontakt zu unseren Kunden, vor allem mit den Schülern hat es sehr viel Spaß gemacht“, bedauert Sascha Wiedemann. Der Gedanke ans Aufgeben sei schwierig gewesen. „Es ist uns schwer gefallen, aber wir haben uns nur gequält und wussten nicht, wie es weiter geht.“ Er und seine Frau wollten nun die Lage abwarten. „In anderthalb bis zwei Jahren, wenn wir finanziell wieder besser dastehen, würden wir auch noch mal einen Neustart wagen.“ Denn das Herz der Wiedemanns schlägt für den Bahnhofskiosk.

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