Pirmasens Vor Erlenbrunn liegt spannendes Jahr

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In Erlenbrunn bewegt sich einiges. Im Frühjahr beginnt der Ausbau der Forststraße, die Kreisstraße nach Kettrichhof wird im Herbst saniert. Und im Juli hofft Ortsvorsteherin Christiane Mattill auf die Eröffnung der neuen Kindertagesstätte. „Die Arbeit macht mir Spaß“, sagt Mattill, die im Mai 2014 ins Amt gewählt wurde.

Gleich zum Amtsantritt musste sich Christiane Mattill mit einer Baustelle herumärgern. Eklatante Kalkulationsfehler bei der Planung der Kindertagesstätte hatten zu einer erheblichen Kostensteigerung geführt. Aus dem Passivhaus, das fast keine Heizenergie benötigt hätte, wird nun nur noch ein Niedrigenergiehaus, um die Baukosten überhaupt noch in den Griff zu bekommen (wir berichteten). „Das hat die Erlenbrunner richtig verärgert“, erzählt Mattill, die vorrechnet, dass mit den Mehrkosten und dem abgespeckten Niedrigenergiestandard auch die alte Schule hätte saniert werden können. Den Abriss des alten Schulhauses hatten viele Erlenbrunner bedauert, aber wegen der von der Verwaltung behaupteten Kosten akzeptiert. Mattill will aber nicht weiter dem alten Schulhaus nachtrauern, sie freut sich, dass mit der Kita jetzt neues Leben im Dorf einzieht. Immerhin erhalten die Vereine in der Kita einen Mehrzweckraum, der dringend gebraucht werde für das Vereinsleben. Eine Belebung der Vereinsaktivitäten könnte ein anderes Projekt Mattills bewirken. Das Alte Rathaus sähe die Ortsvorsteherin gern als Haus der Vereine. Die derzeit noch vom Stadtarchiv genutzten Räume müssten ohnehin geräumt werden, da bei Realisierung des Kaufhallenprojekts ein neuer zentraler Platz für das Stadtarchiv vorhanden sei. „Der Platz wird für die Vereine gebraucht“, sagt Mattill. Ein Verkauf des alten Rathauses steht für sie nicht zur Debatte. Stattdessen favorisiert sie einen Förderverein, der sich um den Erhalt des Hauses kümmern und in Eigenleistung Sanierungsarbeiten erledigen könnte. Baudezernent Michael Schieler könne sich eine solche Lösung für das Alte Rathaus durchaus vorstellen, sagt Mattill. „Die Bausubstanz ist ja noch gut.“ Konkret stünden in dem Haus im Erdgeschoss die früheren Räume der Bank und eine Wohnung sowie im Obergeschoss der Sitzungssaal und das Ortsvorsteherzimmer zur Verfügung. Der Gesangsverein und der Pfälzerwaldverein hätten bereits Interesse angemeldet. Das Freigelände hätte gerne der Obst- und Gartenbauverein. Mattill könnte sich auch vorstellen, einen monatlichen Seniorentreff anzubieten. Einen schmucken Dorfmittelpunkt erhofft sich Mattill von der im Frühjahr startenden Sanierung der Forststraße, bei der gleichzeitig auch der Vorplatz der katholischen Kirche neu gestaltet werde. Zusammen mit dem gegenüberliegenden Platz vor der evangelischen Kirche ergebe sich dann, wenn auch das Freigelände der Kita gestaltet sei, ein richtig schmuckes Eck im Dorf, das auch für Veranstaltungen genutzt werden könnte. Unter anderem seien schon Serenadenabende vor der Kirche in Planung. Die Anwohner bekommen die genaue Planung am 28. Januar präsentiert. Den Zusammenhalt im Dorf will Mattill auch mit der Installation eines eigenen Dorffestes heben. Das Experiment mit der 325-Jahrfeier im vergangenen Jahr wertet sie als vollen Erfolg. „Da haben alle an einem Strang gezogen. So soll es sein.“ Ein jährliches Dorffest auszurichten wie in Fehrbach, dazu sei die Dorfgemeinschaft in Erlenbrunn noch nicht in der Lage. Wenn, dann könnte sich Mattill ein alle zwei Jahre stattfindendes Fest vorstellen. Für die kleinen Erlenbrunner interessant: 2015 läuft die Spielleitplanung an. Bei den Projekten soll der Natur möglichst breiter Raum gelassen werden. Auf jeden Fall will Mattill aber in diesem Jahr noch den Bolzplatz im Baugebiet Torweg neu planiert sehen. Dafür sei eine Aktion von Freiwilligen geplant, um den Platz in Eigenleistung wieder bespielbar zu machen. Bei der Verkehrssicherheit hakt es noch an einigen Stellen im Ort. Aber hier verspricht der Ende des Jahres beginnende Ausbau der K 4 Abhilfe zu schaffen. Am Ortseingang sei eine Verschwenkung vorgesehen. Wie die genau aussehen wird, sei noch unbekannt. Die Ortsvorsteherin hofft aber auf eine effektive Lösung, die den Autoverkehr aus Richtung Kettrichhof wirklich abbremst. Aus Richtung Pirmasens sei mit der vom Ortsbeirat bezahlten Radartafel eine sanfte Lösung gegen die Raser gefunden worden. Eine Auswertung der Radartafel steht zwar noch aus. Aus eigener Beobachtung jedoch kann Mattill bestätigen, dass viele Autofahrer bremsen, wenn ihnen die tatsächliche Geschwindigkeit angezeigt wird. Im Ort selbst wünscht sie sich eine bessere Kennzeichnung der Tempo-30-Zone. In der Erlenbrunner Straße werde sie darauf drängen, dass Verkehrsspiegel die derzeitige Gefahrenlage an zwei Stellen entschärfen. Außerdem sollte mindestens ein Zebrastreifen für mehr Sicherheit der Fußgänger sorgen. Bei einem anderen Straßenbauprojekt wird Mattill aber ganz dicke Bretter bohren müssen. Die Zufahrt zum Sportheim müsse dringend saniert werden. „Die Strecke ist sehr, sehr marode.“ Die Straße gehöre dem Forst, werde aber von den Erlenbrunnern rege genutzt. Hier will die Ortsvorsteherin auf eine Lösung wie bei de Zufahrt zum Beckenhof hinarbeiten, wo Stadt und Forst sich auch die Kosten geteilt haben.

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