Pirmasens Vermisst wird: die Sonne

Wenig Sonnenschein, dafür reichlich Nass von oben, so präsentierte sich der erste Monat des Jahres 2015. Im Februar setzt sich das winterliche Wetter für längere Zeit fort. Erst nach Fasching sollte die „weiße Pracht“ dahin schmelzen.

Das Jahr 2015 startete winterlich kalt mit Restschnee vom Dezember. Mit südwestlichem Wind machte sich jedoch schon frühzeitig mildere und feuchte Luft vom Atlantik auf den Weg in die Westpfalz. In der Übergangsphase gab es kurzzeitig gefrierenden Regen. Daraufhin stellte sich ungemütliches und stürmisches Regenwetter ein. Die Temperaturen kletterten auf zehn bis 13 Grad. Nach Monatsmitte flaute der Wind ab und das Quecksilber sank allmählich wieder in den mäßig-kalten Bereich. Die Nachtfrostgefahr nahm deutlich zu. Der Schnee blieb jedoch zunächst bis auf wenige Flocken fern. Immerhin passte sich das Wetter weitestgehend der Jahreszeit an. Im Schlussdrittel rutschten von Nordwesten neue Schlechtwettergebiete zu uns herein, die bei nass-kalten Temperaturen mal für Schnee und mal für Regen sorgten. Auf den Höhen in der Region konnte sich sogar eine dauerhafte Schneedecke bilden. Trotzdem fiel der Januar insgesamt noch ein wenig zu warm aus. Das Mittel der Lufttemperatur lag mit 1,7 Grad Celsius um 0,5 Grad über dem Mittelwert. „Frosttage“ (Tiefsttemperatur unter dem Gefrierpunkt) gab es 20. „Eistage“ (Höchsttemperatur unter dem Gefrierpunkt) gab es einen einzigen. Der tiefste Wert in Lambsborn mit minus 7,0 Grad resultierte am 6. Januar. Der höchste Wert wurde am 10. Januar mit 12,0 Grad verzeichnet. Das Mittel der Luftfeuchtigkeit erreichte mit 93,1 Prozent einen leicht erhöhten Wert. Die Niederschlagsmenge lag in Lambsborn bei 115,7 Litern pro Quadratmeter. Das entspricht 151,6 Prozent des langjährigen Monatsmittels. In Martinshöhe fielen in diesem Monat 98,3 Liter pro Quadratmeter und in Riedelberg waren es 86,4 Liter pro Quadratmeter. Tage mit einer Schneedecke gab es 13. Die Sonnenscheindauer erreichte nur magere 33 Stunden. Das entspricht 58,1 Prozent des langjährigen Mittels. Insgesamt schien sie in der Westpfalz seit November nur 75 Stunden. Ein mächtiges Tiefdruckgebiet über Europa hat uns zum Monatswechsel winterliches Wetter mit Schneeregen und Schnee beschert. Dieses Tief, bestehend aus mehreren Zellen, schwenkt allmählich Richtung Mittelmeer und Balkan. Es zapft weiterhin kalte und zum Teil auch wolkenreiche Luft aus Skandinavien und Russland an, so dass sich das winterliche Wetter mit gelegentlichen Schneefällen bis in die Niederungen fortsetzt. Auf Straßen und Gehwegen besteht erhöhte Glättegefahr. Bei Tageshöchstwerten um den Gefrierpunkt und mäßigem Nachtfrost bis minus fünf Grad dürften sich vor allem in höheren Lagen sowie im Pfälzer Wald gute Wintersportmöglichkeiten einstellen. Zum Wochenende könnte sich das Azorenhoch mit dem Russlandhoch verbinden und das Vordringen weiterer Störungen unterbinden. Die eingeflossene Kaltluft kommt damit zur Ruhe, so dass sich die Fröste nachts noch verstärken. Bei längerem Aufklaren kann das Quecksilber über einer Schneedecke sogar unter die minus Zehn-Grad-Marke rutschen. Tagsüber bleibt es wohl meistens bei leichtem Frost. Dazu könnte uns ab und zu auch mal wieder die Sonne von einem blauen Himmel verwöhnen. Sollte diese Wetterentwicklung so eintreffen, hätten wir es mit „Bilderbuchwinterwetter“ zu tun. Ein nicht zu unterschätzender Nachteil bei dieser Witterung sind allerdings die steigenden Heizkosten, die so manchem Zeitgenossen ein Loch in den Geldbeutel fressen. Das ruhige, aber frostige Winterwetter scheint sich auch noch über den 10. Februar hinaus fortzusetzen. Kurz vor Fasching könnten schwache Tiefausläufer mit etwas milderer Luft für etwas Neuschnee oder gefrierenden Regen sorgen. Fasching selbst könnte wieder freundlich mit zeitweiligem Sonnenschein und mäßig kalt verlaufen. Nach Fasching scheren nordatlantische Tiefdruckgebiete mit ihren Schlechtwetterfronten vermutlich wieder nach Mitteleuropa aus. Im Übergangsbereich von kalter zu milderer Witterung könnte sich kurzzeitig Chaos in Verbindung von Schneefall oder gefrierendem Regen ankündigen. Danach sollte sich aber die mildere Atlantikluft zunächst mal durchsetzen und für Tauwetter sorgen. Im Schlussabschnitt können die Temperaturen möglicherweise für einige Zeit auf fünf bis zehn Grad ansteigen. Die Nachtfrostgefahr ist vorübergehend gebannt. Gegen Monatsende sollte dem Winter dann vermutlich ein „Comeback“ gelingen, wenn hinter einer Kaltfront erneut Polarluft angezapft wird. Schneeschauer könnten die Landschaft wieder bis in die Niederungen überzuckern. Die Temperaturen gehen bis auf wenige Grade über dem Gefrierpunkt zurück. Nachts muss verbreitet mit leichtem Frost gerechnet werden. Letztendlich wird der Februar eher zu kalt ausfallen. Die Niederschlagsmenge liegt im Bereich des Sollwertes oder leicht darunter. Die Sonnenscheindauer wird den langjährigen Mittelwert endlich mal wieder erreichen oder sogar etwas überbieten. Mögliche Tendenz für den Folgemonat: Im März erwarten uns noch kurze winterliche Intermezzi und leichte Fröste. Im Laufe des Monats macht sich milde Frühlingsluft bei uns bemerkbar.

x