Pirmasens Trübseliger Geselle

Der November geizte zwar mit Sonnenlicht, ließ uns lange nicht frieren. Im Dezember folgen weitere düstere und raue Tage. Die Chancen auf weiße Weihnachten sind nach derzeitigem Stand wieder mal ziemlich niedrig.

Der November machte seinem Ruf als trübseliger Geselle alle Ehre. Es gab wie bereits in den zurückliegenden Jahren viele Tage, an denen die Sonne kaum schien. Wenn sie allerdings mal einige Zeit strahlte, wurde es sofort ungewöhnlich mild. So stiegen die Temperaturen beispielsweise an den ersten beiden Tagen auf angenehme 16 bis 18 Grad. Frostige Nächte bildeten die Ausnahme. Lediglich vom sechsten auf den siebten unterschritt das Quecksilber knapp den Gefrierpunkt. Vor allem in der ersten Hälfte überquerten uns zahlreiche Störungsgebiete mit reichlich Regen. In der feuchten Luft konnten sich dann auch teils zähe Nebel und Hochnebelfelder ausbilden, die es der Sonne kaum ermöglichten sich zu präsentieren. Stürmische Herbsttage, sowie frühwinterliche Kälte mit Schnee und Eis blieben uns jedoch erspart. Der November fiel insgesamt deutlich zu warm aus. Das Mittel der Lufttemperatur lag mit 6,9 Grad Celsius um 1,8 Grad über dem 30-jährigen Mittelwert. „Frosttage“ (Tiefsttemperatur unter dem Gefrierpunkt) gab es lediglich einen Einzigen. Der tiefste Wert in Lambsborn mit -0,3 Grad resultierte am siebten. Der höchste Wert dieses Monats wurde am ersten mit 17,7 Grad verzeichnet. Die Niederschlagsmenge lag in Lambsborn bei 79,4 Litern pro Quadratmeter. Das entspricht 98,0 Prozent des langjährigen Monatsmittels. In Martinshöhe fielen in diesem Monat 71,6 Liter pro Quadratmeter und in Riedelberg waren es nur 40,4 Liter pro Quadratmeter. Zu insgesamt 89 Prozent war der Himmel von Wolken überzogen (mehr als üblich). Die Sonnenscheindauer erreichte magere 28 Stunden. Das entspricht gerade mal der Hälfte des langjährigen Mittels. Zu Monatsbeginn dominieren kompakte Wolken, die auch gelegentlich mal für etwas Regen oder sogar Schneeregen sorgen können. Nachts besteht vor allem in höheren Lagen Gefahr von Glätte durch überfrierende Nässe. Dank einer sich aufbauenden Hochdruckzone kann sich jedoch bald schon ruhiges, aber ziemlich kaltes Spätherbstwetter durchsetzen. Dabei ist es meistens trübe, bedingt durch hochnebelartige Bewölkung, vereinzelt schafft es aber auch mal die Sonne, sich in Szene zu setzen. Die Temperaturen erreichen tagsüber meist nur ein bis vier Grad, nachts droht phasenweise leichter Frost zwischen null und minus drei Grad. Stellenweise muss mit überfrierender Nässe oder Raureif gerechnet werden. Der Wind bläst meist aus Nordost und lässt einem die Temperaturen zeitweise noch kälter empfinden. Ab dem Wochenende wird die Hochdruckzone nach Süden abgedrängt, weil sich einige nordatlantische Störungen mit Wolken und Niederschlag bemerkbar machen. Es fällt hin und wieder Regen, anfangs auch mit Schnee vermischt. Sollte der Boden noch gefroren sein, besteht die Gefahr von Glätte. Mit Winddrehung auf Südwest bis West wird es jedoch etwas milder. Nachts gibt es kaum noch Frost. Kurz vor Monatsmitte könnte ein von Island zum Baltikum rauschendes Sturmtief für Wetterkapriolen sorgen. Zunächst gibt es bei starkem Wind und relativ milder Luft Dauerregen. Auf der Rückseite des Tiefs wird jedoch polare Kaltluft angezapft. Die Niederschläge gehen in Schauer über und können bis in tiefere Lagen als Schnee fallen. Im Pfälzer Wald und auf der Sickinger Höhe könnte sich für ein oder zwei Tage eine Schneedecke bilden. Es droht verbreitet leichter Nachtfrost. Ab Monatsmitte scheint sich aber wieder etwas mildere Luft vom Nordatlantik durchzusetzen. Meist dominieren dabei die Wolken und sorgen immer wieder für etwas Regen oder Sprühregen. Beruhigungsphasen sind in der Regel nur von kurzer Dauer. Selbst dann hat die Sonne kaum eine Chance, da sich Nebel oder Hochnebel ausbreiten kann. Die Temperaturen bewegen sich zwischen zwei und sechs Grad. Die Entwicklung zu Weihnachten ist vorläufig noch nicht zu berechnen. Möglicherweise könnte sich aber von Nordosten trockene und kalte Luft durchsetzen, die es der Sonne ermöglicht sich häufiger zu präsentieren, sofern sich über Skandinavien oder Nordwestrussland ein Hochdruckgebiet aufbaut. Die Wahrscheinlichkeit für Schnee ist bei dieser Konstellation allerdings ziemlich gering. Dieser könnte jedoch nach Weihnachten zum Thema werden, wenn von Westen Störungen heran drücken. Im Übergangsbereich von kalt zu mild drohen Schnee oder gefrierender Regen. Sollte sich aber die kalte Frostluft vom Kontinent mal durchgesetzt haben, wird es für die herannahenden Tiefs vom Atlantik oft schwierig, diese so schnell wieder zu verdrängen. Der Jahreswechsel ist vom Wetter her also noch völlig offen und spannend. Letztendlich wird der Dezember in der Regel normal ausfallen. Die Niederschlagsmenge liegt meist unter dem Sollwert. Die Sonnenscheindauer wird den langjährigen Mittelwert in etwa erreichen. Mögliche Tendenz: Im Januar könnte uns eine längerfristige Frostperiode bevor stehen. Schnee und Eis sind daher vorprogrammiert.

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