Pirmasens Tore, Träume, Temperamente: Es fiel mir auf, ...

Donnerstag: Altweiberfasnacht. Freitag: Fußballtraining. Samstag: A-Klasse-Spiel und Guggemusik. Sonntag: Faschingsumzug. Ziemlich voll war in den närrischen Tagen der Terminkalender von Robin und Luca Juretic. Die 24 und 19 Jahre alten Dahner Brüder spielen für den Fußballclub ihrer Heimatstadt in der A-Klasse und sind mit dem Karnevalverein Elwetritsche Dahn großgeworden, sie lieben also Fußball und Fastnacht gleichermaßen. Gleichwohl ist es mitunter schwierig, beides unter einen Hut zu bringen. Versucht haben sie es dennoch, auch wenn die Söhne von Marco Juretic, dem Trainer des FC Dahn, gerne auf den Kick an Faschingssamstag gegen den TuS Leimen (3:3) verzichtet hätten. Ihr Tagebuch: Donnerstag, 19 Uhr: Eintreffen im großen Festzelt bei Dahn. Robin und Luca sind vom Förderverein des FC Dahn als Helfer an der Bar eingeteilt. Um 20 Uhr trudeln die ersten Gäste ein. Als Footballspieler verkleidet schenkt Robin Juretic den Gästen ein. Der Renner am sogenannten schmutzigen Donnerstag ist „Berliner Luft“, ein 18-prozentiger Pfefferminzlikör. Irgendwann in der Nacht zum Freitag ist dann für die beiden ehrenamtlichen Helfer Schluss. Freitag, 19 Uhr: Training vor dem für den A-Klasse-Abstiegskampf wichtigen Spiel gegen Leimen. Samstag, 15 Uhr: Anpfiff im Spiel gegen Leimen. Es läuft nicht rund für Dahn. Nicht alle Spieler sind rechtzeitig zum Treffpunkt da. Trainer Juretic beordert daher Torwart Mohammad Al-Mohammad in den Sturm und stellt Peter Scheid in den Kasten. Nicht die beste Entscheidung, denn Scheid, der erst in der Winterpause zum Kader stieß, ist an den drei Gegentoren in der ersten halben Stunde des Spiels nicht unschuldig. Dann schickt der Coach Mohammad Al-Mohammad wieder in seinen Kasten, Robin und Luca Juretic erzielen jeweils ein Tor, doch mehr als ein 3:3 springt letztlich für die Dahner nicht heraus. Robin Juretic: „Das war enttäuschend. Das war Fußball auf niedrigem Niveau.“ Dann heißt es raus aus dem Trikot und rein in das „Knacki“-Kostüm, denn die Guggemusik am Abend im Festzelt wartet. Robin und Luca, der nun das Footballkostüm aufträgt, amüsieren sich köstlich. „Früher haben wir da auch noch geholfen, aber jetzt sind wir nur Gäste im Faschingszelt“, erzählt Robin Juretic, angehender Verwaltungsfachwirt bei der Stadtverwaltung Pirmasens. Sonntag: Und es wird wieder früh, bis die Juretic-Brüder nach Hause kommen. Und dieses Mal ist die Erholungsphase noch kürzer, denn es steht der Dahner Umzug an. Derweil Luca Juretic sich bereits um 11 Uhr an dem Wagen mit der Umzugsnummer 17 einfinden muss, kann sich Robin, der mit seinem zukünftigen Schwager, dem ebenfalls beim FC Dahn spielenden Manuel Domzol, die Wagenkolonne beobachtet, etwas mehr Zeit lassen. „Der Umzug zieht fast bei uns am Haus vorbei“, erzählt Robin, der am Sonntag in ein Leopardenkostüm geschlüpft ist. Schunkeln, singen, trinken, fröhlich sein – so ist es in Dahn am Faschingssonntag. Derweil Robin Juretic bereits am gestrigen Rosenmontag seiner Bachelorarbeit den Vorrang gab, nutzten Luca und einige seiner FCD-Mitspieler noch die Chance, sich am Umzug in Bundenthal zu beteiligen. Und heute kann man sich im Dahnertal ja noch beim Umzug in Bruchweiler vergnügen ... So richtig Spaß an den Spielen am Faschingssamstag hatte der FK Petersberg nicht. In der A-Klasse verlor der Titelanwärter beim TuS Maßweiler mit 1:2 und in der C-Klasse West unterlag die zweite Mannschaft, die auf Aufstiegskurs liegt, beim Drittletzten, der SG TuS Maßweiler/SV Höhmühlbach II, ebenfalls mit 1:2. Seine gute Laune ließ sich Martin Rohr, der Sportvorstand der Petersberger, deshalb allerdings nicht verderben. Rohr: „In der A-Klasse hat auch Contwig verloren, und das eine Spiel, das wir verloren haben, haben wir gewonnen.“ Rohr hat dabei die Begegnung der zweiten Mannschaft im Sinn. Seiner Ansicht nach hat die SG Maßweiler/Höhmühlbach II sechs Spieler aus ihren ersten Garnituren und somit drei zu viel eingesetzt. Erweisen sich Rohrs Angaben als richtig, würden Petersberg die drei Punkte zugesprochen. Ein weiterer Fall für die Gebietsspruchkammer, die noch einiges abzuarbeiten hat.

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