Pirmasens/Ludwigshafen Stromdiebstahl und Drogenhandel: Prozess gegen Ludwigshafener beginnt

Die Cannabisplantage in Gersbach wurde im Oktober von Ermitteln gestürmt.
Die Cannabisplantage in Gersbach wurde im Oktober von Ermitteln gestürmt.

Drei geheime Cannabis-Plantagen, professionell betrieben von zwei Männern aus Ludwigshafen. Die Anklage: ein weitreichender Drogenhandel und Stromdiebstahl in immenser Höhe. Am Dienstag war Prozessauftakt. Nicht zum ersten Mal.

Seit Dienstag sitzen die beiden 26 und 27 Jahre alten Angeklagten aus Ludwigshafen vor der ersten Strafkammer beim Landgericht Zweibrücken. Staatsanwalt Christian Heinekamp wirft ihnen vor, im Pirmasenser Stadtteil Gersbach, in Ludwigshafen und in Menden bei Hagen drei professionell eingerichtete Cannabis-Plantagen betrieben zu haben. Sie sollen bereits verurteilte, anderweitig verfolgte und teilweise noch flüchtige Personen mit den gärtnerischen Arbeiten betraut haben. Das geerntete Marihuana sollen die Männer gewinnbringend verkauft haben.

Zudem wird ihnen vorgeworfen, die für den Betrieb der Anlagen erforderliche elektrische Energie illegal aus dem Stromnetz entzogen zu haben. Ferner sollen sie aus den Niederlanden mindestens zwei Kilogramm Cannabisprodukte bezogen, nach Deutschland geschmuggelt und hier ebenfalls profitabel veräußert haben. Der Vorwurf des Staatsanwalts lautet: Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge und Entziehung elektrischer Energie.

Umfangreiche Beweismittel sichergestellt

Die Plantagen in Gersbach und Ludwigshafen wurden im Oktober von den Ermittlern gestürmt. Zeitgleich wurden die beiden Männer in ihrer Wohnung in Ludwigshafen festgenommen. Sie befinden sich seitdem in Untersuchungshaft in Wöllstein und Frankenthal. Knapp drei Monate später wurde auch die Cannabisplantage in Menden entdeckt.

In den drei Plantagen und in den Geschäftsräumen in Ludwigshafen wurden zahlreiche Beweismittel sichergestellt. Darunter befanden sich eine Gaspistole, 200 leere Zimttütchen, eine Waage, Einweghandschuhe, Folie zum Einschweißen und ein Einschweißgerät. Zudem wurden Anhaftungen von Drogen in der Toilette, am Esstisch und in der Küche gesichert.

Schöffengericht verweist ans Landgericht

Die Plantage in Pirmasens wurde von drei sogenannten Gärtnern betrieben. Diese Männer, junge Albaner, wurden wegen Beihilfe zum unerlaubten Drogenhandel vom Landgericht Zweibrücken zu Bewährungsstrafen verurteilt und nach dem Urteil entlassen. In der Ludwigshafener Plantage wurden 60 Säcke mit je einem Kilogramm Cannabis und teilweise blühende Pflanzen sichergestellt. Für den illegalen Strombezug wurden in Pirmasens 83.300 Euro und in Ludwigshafen 43.300 Euro veranschlagt.

Bereits im April saßen die beiden Männer diesbezüglich vor dem Schöffengericht Pirmasens auf der Anklagebank. Der dortige Richter verwies die Akte an das Landgericht Zweibrücken, da die Strafgewalt des Schöffengerichts bei einer Haftdauer von über vier Jahren endet. Der Prozess wird am Dienstag fortgesetzt.

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