Pirmasens Spaß an Zahlen vermittelt

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Was hat ein ausgeschnittenes Herz mit Naturwissenschaften zu tun? Ist es echte Magie, wenn der Zauberer eine willkürlich erdachte Zahl errät? 14 Grundschüler waren am Freitag ins Immanuel-Kant-Gymnasium gekommen, um beim „Experimentarium“ mit Zauberer Max Zahl Spaß zu haben. Ganz nebenbei konnten sie dabei einiges lernen, ihre vielleicht zukünftige Schule und die Lehrer ein wenig genauer unter die Lupe nehmen und dafür sogar noch ein Zauberdiplom kassieren.

Los ging es mit einigen Lachern. Die ernteten Zauberer Max Zahl, alias Mathelehrer Manuel Weber, und sein Assistent David (Dembinsky). Mit Zauberzylinder und -spruch schienen sie bestens vorbereitet. Das von Justus sorgfältig gefaltete Papierherz wurde vor den Augen der Kinder in eine ebenso klein gefaltete Papierkatze verwandelt. Und die von Marie und Luis erdachten Zahlen erriet der Zauberer mit einigen Nachfragen prompt. „Ich kenn’ den Trick“, war sich Luis dann aber sicher, dass wohl nicht nur pure Magie im Spiel ist, sondern sich vieles mit Mathematik erklären lässt. Die Idee, Grundschülern am Kant spielerisch Naturwissenschaften näher zu bringen, entstand im Kollegium. „Wir wollten zeigen, dass unsere Schule gut aufgestellt ist, was die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) angeht“, erklärte Margit Haas, stellvertretende Schulleiterin am Kant. Daraus entwickelten die Fachbereiche gemeinsam das „Experimentarium“: Spiele und Versuche mit naturwissenschaftlichem Hintergrund, die Viertklässler aus den Grundschulen von Stadt und Landkreis ansprechen sollen. In sechs Veranstaltungen wurden und werden unterschiedliche Themen aus den Bereichen Informatik, Biologie, Physik oder Chemie aufgegriffen. Ziel sei, „nicht nur zu erklären, sondern Interesse und Neugier für die Fächer zu wecken“, wie Haas sagt. Vonseiten der Schule war die Reihe als Versuch gedacht. Inzwischen, nach vier von insgesamt sechs Terminen, ist klar: Er kam an. „Sowohl Schüler als auch wir Lehrer hatten wirklich Spaß“, betont Haas. Bis zu 30 Kinder haben pro Termin experimentiert und gelernt, viele seien gleich bei mehreren Workshops dabei gewesen. Auch am Freitag waren viele „Wiederholungstäter“ zu Gast. So wie die zehnjährige Emelie, die sich am magischen Viereck versuchte. Alle Zahlen in einer Reihe müssen dabei die gleiche Summe ergeben. „Aus eins mach acht, und drei aus zwei, vier aus drei, die erste Reih.“ Mit der Hilfe in Form eines Hexen-Gedichts war die Lösung für sie kein Problem. Die Schülerin der Grundschule Ruhbank war bislang bei allen Experimentarium-Terminen dabei. Für sie ist klar: „Die Schule gefällt mir, da gehe ich auch im nächsten Schuljahr hin“. So sehen das auch die beiden Rodalber Freundinnen Marie und Vivien. Die zwei Mädchen versuchen aus den Teilen einer auseinander geschnittenen Herzform verschiedene Figuren zusammen zu setzen. Gar nicht einfach, aber im Team schaffen sie das spielend und vor allem wirklich flott. Die Jungs am Nachbartisch versuchen sich am verblüffenden Zahlentrick von Max Zahl. Luis muss jetzt feststellen, dass seine Lösung wohl doch nicht die des Zauberers war. Aber auch das ist schon eine Erkenntnis für ihn. Es gibt, auch in Mathe, eben nicht nur einen richtigen Weg zum Ziel, wie Oberstufenschüler David Dembinki den Kindern dann an einigen Beispielen erklärte. Zwei Termine folgen noch: 12. Februar: Feuer und Flamme für Chemie – wir basteln Wunderkerzen und Vulkane; 15. Februar: More than Biene Maja – Einblicke in einen Bienenstock Für beide Termine ist eine Voranmeldung nötig. (bos)

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