Pirmasens Schäfer: So kann ich nicht aufhören

In der Hitze von Perugia: Claus Schäfer.
In der Hitze von Perugia: Claus Schäfer.

«PERUGIA.» Bei den Europameisterschaften im jagdlichen Schießen hat der Rodalber Claus Schäfer mit der Auswahl des Deutschen Jagdverbands im italienischen Perugia sowohl in der Gesamt- als auch in der Flintenwertung die Bronzemedaille gewonnen. In der Gesamteinzelwertung belegte Schäfer mit neuer persönlicher Rekordzahl (772) Platz fünf unter 140 Teilnehmern.

Am Freitag startete Schäfer verheißungsvoll: Eine 25er-Runde mit der Flinte im Trap brachte 100 Punkte. Optimal begann auch das erste Büchsenschießen. Bei fünf Schuss pro Stellung auf die Zehnerscheiben kam er zunächst zweimal auf 50, dann auf 49 Treffer. Danach hatte er aber Probleme beim „laufenden Keiler“, da nach Schäfers Worten gegenüber dem Training der Lauf der Scheibe schneller eingestellt wurde. So musste er sich nach einer 44er-Runde mit 193 Punkten begnügen. Mit zusammen 293 Punkten belegte der 50-Jährige Rang drei nach dem ersten Tag. Am Samstag legte er im zweiten Trapschießen 24 Treffer nach. Am Nachmittag folgte der schwierige Compak-Parcours (variabel plus Dubletten). Zwei Fehlschüsse und somit 23 Treffer warfen den Raumausstatter etwas zurück, doch noch war eine Medaille drin. Am Sonntagvormittag wollte er den zweiten Compak-Parcours unbedingt fehlerfrei schießen, doch reichte es „nur“ zu 24 Treffern. Somit benötigte Schäfer im zweiten Präzisionsschießen mit der Büchse eine 198er Runde, um noch Silber zu holen. Gold war bereits nicht mehr möglich. Mit 195 (49/50/49/47) Punkten verfehlte er die anvisierte Medaille ganz knapp. Ein Treffer mehr bei den Tontauben hätte Bronze bedeutet. „Das Kugelschießen war unter den Bedingungen eine Katastrophe. Es war kein normaler Unterstand vorhanden, wir wurden bei der starken Hitze nur durch einen Zelt-Pavillon geschützt“, sagte Schäfer. Letztlich hat der mit der Flinte so sichere Rodalber durch die vier Fehler in den Trap-Teildisziplinen die erhoffte Medaille verpasst. Immerhin trug Schäfer als bester deutscher Starter erheblich zu den zwei Bronzemedaillen des DJV in den Mannschaftswertungen bei. „Ich habe meine Vorleistungen bestätigt. Unterm Strich bin ich mit meiner Leistung zufrieden, die ich von Jahr zu Jahr aufgebaut habe. Doch acht Punkte mehr, quasi zwei Treffer im Tontaubenschießen, wären realistisch gewesen“, lautete das Fazit Schäfers, der eigentlich nach Perugia seine internationale Schießsport-Karriere beenden wollte. Nun aber sagt er: „Nach dem fünften Platz werde ich weitermachen. So kann ich nicht aufhören.“

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