Pirmasens Rudelbildung

«BAD KREUZNACH.» Marco Eiermann war wütend. Er sprang von der Tribüne, auf die er verwiesen worden war, wieder in der Innenraum des Friedrich-Moebus-Stadions, suchte direkt das Gespräch mit dem Schiedsrichter, auf den er vehement einredete. Anschließend feuerte er noch einen Fußballschuh quer über die Tartanbahn. Beim Trainer des SC Hauenstein hatte die 3:4 (3:4)-Niederlage im Verbandsligaspiel bei der SG Eintracht Bad Kreuznach emotionale Spuren hinterlassen.

„Der Schiedsrichter muss besser durchgreifen, Spieler auch mal ermahnen. Da kam aber nichts. Da platzt mir die Hutschnur“, sagte Eiermann. Joel Maurice Jung machte in der Tat einen zaudernden, verunsicherten Eindruck. Nach 84 Minuten explodierten die Emotionen, als Levi Mukamba direkt vor den Trainerbänken Luca Wick foulte und sich dieser dabei schwer verletzte. Beide Teams inklusive Betreuer und Trainer kamen zu einer gigantischen Rudelbildung zusammen, die erst nach vier Minuten wieder aufgelöst werden konnte. Eiermann wurde auf die Tribüne versetzt, sein Gegenüber Dimitri Mayer, von dem sich Eiermann tätlich angegriffen fühlte, durfte dagegen an der Seitenlinie verbleiben. Fußball wurde auch gespielt, vor allem in Hälfte eins, die mit allen sieben Treffern garniert wurde. Beide Abwehrreihen bekleckerten sich dabei aber nicht gerade mit Ruhm. „Wir haben zu viele Fehler gemacht“, haderte Eiermann. Beim 1:3 (27.) und 3:4 (45.) jeweils durch Thiemo Stavridis ließen die zu passiven, zweikampfschwachen Hauensteiner die Eintracht gewähren. Mukumba, den der SCH nicht in den Griff bekam, bereitete das erste Kreuznacher Tor durch Philipp Skiba (3.) vor, das zweite erzielte er selbst (18.), wobei sein Schuss noch vom Hauensteiner Christian Ochs abgefälscht wurde. Kevin Rose verwandelte einen Elfmeter zum 1:1 (14.) – Eintracht-Torwart Pascal Pies war gegen Christof Seibel zu spät gekommen und bezahlte das Foul nicht nur mit einem Elfmeter, sondern auch mit einer schweren Schienbeinverletzung – und profitierte bei seinem Tor zum 3:3 (42.) davon, dass die Kreuznacher einen Freistoß nicht konsequent klärten. Beim 2:3 (37.) kam Jacob Weiler nach einer Ecke frei zum Schuss. Nach dem Seitenwechsel demonstrierte Mukamba seine Konterstärke. SCH-Keeper Kevin Jung zeichnete sich mehrfach aus. Für den Ausgleich taten die Pfälzer zu wenig. Trotzdem lag das 4:4 bei Standards durchaus in der Luft. So spielten sie SC Hauenstein: Kevin Jung - Port, David Jung, Weiler - Schäfer (46. Wick), Leininger, Ochs (59. Riggers), Scherer – Seibel - Rose, Serif-Oglou (72. Roth).

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