Pirmasens Polizeieinsatz im Rheinberger: Warum es keine Täterbeschreibung gibt

Am Montag gab es einen Polizeieinsatz im Rheinberger.
Am Montag gab es einen Polizeieinsatz im Rheinberger.

Fast zwei Stunden lang sorgte ein Großeinsatz der Polizei im Rheinberger am Montag für Aufsehen. Ein Bewaffneter wurde gesucht, aber nicht gefunden. Die Polizei hat allerdings auch nicht alles durchsucht, wie jetzt bestätigt wurde. Ansonsten hüllt sich die Polizei aus taktischen Gründen in Schweigen.

Schwerbewaffnete Polizisten hatten im ganzen Rheinberger-Gebäude einen Raum nach dem anderen nach einem Mann durchsucht, der gegen 11.30 Uhr im Bereich des Parkhauses eine Frau bedroht haben soll. Alle Straßen rings um den Rheinberger waren abgesperrt. Ein Sondereinsatzkommando (SEK) wartete im Auto, falls ein Einschreiten nötig gewesen wäre. Um 13.40 Uhr wurde schließlich Entwarnung gegeben. Der Mann war nicht gefunden worden.

Einen Tag später meldete sich nun eine Leserin, die sich wundert. Sie sagt, dass die Polizei eben nicht den ganzen Rheinberger durchsucht hat. Zwei Gewerbeeinheiten in dem Gebäudekomplex seien nicht von den Polizisten inspiziert worden, darunter eine Kinderarztpraxis – was die Leserin besonders befremdlich findet. „Die Einsatzkräfte gingen in dem Gebäudekomplex gemäß der Konzeption für solche Einsatzlagen koordiniert und abgestimmt vor“, erläutert Dennis Petry von der Pirmasenser Polizeiinspektion auf Anfrage. Wieso die Konzeption gerade diese zwei Gewerbeeinheiten nicht durchsuchen wollte, wollte Petry nicht verraten. „Genauere Details zu dem Konzept können aus polizeitaktischer Sicht nicht genannt werden, jedoch wird je nach Lagebeurteilung nicht zwangsläufig jede verschlossene Tür geöffnet“, sagt Petry.

Bauhilfe übermittelt keine Telefonliste an Polizei

Auf die Frage, wieso die Mieter im Haus nicht telefonisch über den Mann informiert wurden, der mutmaßlich bewaffnet im Haus unterwegs war, verwies der Polizeisprecher auf die Bauhilfe, die keine Telefonliste der Mieter an die Polizei übermittelt habe.

Bei der Beschreibung des Täters war die Polizei sehr sparsam und hat praktisch nichts mitgeteilt, was Petry mit den fehlenden besonderen Merkmalen begründete, die von der Zeugin zum Täter genannt worden seien. Ihre Beschreibung hätte auf eine Vielzahl von Bürgern zugetroffen. Ob es Kameraaufnahmen aus dem Parkhaus oder anderen Bereichen des Rheinberger gibt, wollte Petry aus „ermittlungstaktischen Gründen“ nicht sagen. Das gleiche gilt für die Zahl der Polizisten, die bei dem Einsatz beteiligt waren. „Die Polizei war in kurzer Zeit mit einer großen Anzahl von Kräften vor Ort“, sagt Petry.

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