Pirmasens Maiempfang: „Das war nicht intelligent“

„Die hohe Arbeitslosigkeit in Pirmasens beunruhigt mich.“ Das sagte DGB-Regionsvorsitzender Michael Detjen beim Maiempfang der Stadt am Donnerstagabend im Alten Rathaus.

Wenn bei den Streitkräften auf der Husterhöhe auch noch mal Zivilbeschäftigte ihren Job verlieren, müsse mit einem weiteren schweren Einschnitt gerechnet werden. Was dringend gebraucht werde, seien neue Instrumente wie Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, um der Arbeitslosigkeit begegnen zu können. Als „Fehlentscheidung“ bewertete Detjen, dass die EU dem Flughafen Zweibrücken zugunsten von Saarbrücken die Förderung entzogen hat. „Das war nicht intelligent“. Umso dringender brauche die Region den vierspurigen B-10-Ausbau oder eine S-Bahn über Homburg und Zweibrücken, die bestenfalls im Kreis durch die Pfalz fahren sollte. „Das würde die Infrastruktur wesentlich verbessern“, so Detjen. Oberbürgermeister Bernhard Matheis bekannte beim Maiempfang, die Region habe „große Aufgaben vor der Brust“. Er hoffe, dass es bei den Zusagen bleibe und der Abzug der Amerikaner auf der Husterhöhe nicht mit einer höheren Arbeitslosigkeit umhergehe. „Man hat mir gesagt, es werde alles getan, die Leute an anderen Standorten unterzubringen.“ Er gehe davon aus, die frei werdenden Liegenschaften umnutzen zu können, um Firmen anzusiedeln und neue Arbeitsplätze entstehen zu lassen. Das habe in der Vergangenheit funktioniert. Der OB dankte Vertretern der Gewerkschaften für die gute Zusammenarbeit: „Wir intervenieren in den Betrieben auch mal, spielen uns die Bälle zu, das ist ein sehr vertrauensvolles Miteinander und reicht in die Firmen hinein.“ Angesichts der Zukunftsherausforderungen wie Alterssicherung erinnerte er an die Aufgaben der Politik, Verantwortung zu übernehmen und Prioritäten zu setzen. „Das kann ein unangenehmer Diskurs sein. Mit Laissez-faire kommen wir nicht weiter.“ Die Flüchtlingsfrage bat er ernst zu nehmen. „Wir haben Verantwortung gegenüber Flüchtlingen. Ich warne davor, das als Bedrohung zu sehen.“ (cla)