Pirmasens Kartellamt erlaubt Verkauf des Fehrbacher Müllofens

Die Müllverbrennungsanlage, fotografiert vom Gelände der amerikanischen medizinischen Nachschubeinheit auf der Husterhöhe.
Die Müllverbrennungsanlage, fotografiert vom Gelände der amerikanischen medizinischen Nachschubeinheit auf der Husterhöhe.

Die Fehrbacher Müllverbrennungsanlage (MVA) darf an das im niedersächsischen Helmstedt ansässige Unternehmen „EEW Energie from Waste“ verkauft werden. Gestern bestätigte das Bundeskartellamt auf Anfrage, dass dem Verkauf an EEW keine Bedenken entgegen stehen. Das Bundeskartellamt wurde am 29. September wegen des Verkaufs angefragt und fällte schon am 12. Oktober die positive Entscheidung. Mit der Entscheidung der Wettbewerbshüter ist der Weg nun komplett frei für den Verkauf, nachdem sich bereits eine Mehrheit der künftigen Eigentümer im Zweckverband Abfallverwertung Südwestpfalz für den Verkauf entschieden hatten. EEW hatte 49 Millionen Euro geboten. Das Kartellamt musste gefragt werden, da EEW mit der Pirmasenser Anlage eventuell eine marktbeherrschende Position erhalten würde. Neben Pirmasens betreibt EEW bereits Müllverbrennungsanlagen in Andernach, Eschbach (Breisgau), Delfzijl (Niederlande), Göppingen, Großräschen, Hannover, Helmstedt, Heringen, Knapsack, Leudelange (Luxemburg), Neunkirchen, Premnitz, Magdeburg-Rothensee, Schwedt, Stapelfeld sowie Stavenhagen in Mecklenburg-Vorpommern.

Chinesische Eigentümer

EEW ist aus der Müllsparte des deutschen Energiekonzerns Eon hervorgegangen und wurde 2012 mehrheitlich an den schwedischen Finanzinvestor EQT verkauft sowie drei Jahre später komplett an EQT. 2016 verkauften die Schweden EEW an die chinesische Beijing Enterprises Holdings Limited mit Sitz in Hongkong. Diese wiederum wurde 1994 in Peking gegründet und ist auf vielen Feldern aktiv. Unter anderem kümmert sich die chinesische Holding um öffentliche Versorgungsbetriebe, Energiedienstleister, Straßenbau, Eisenbahn, Alternative Energien und Umweltschutz. In der Holding findet sich auch die Yanjing-Brauerei, die als die zehntgrößte Brauerei der Welt gilt. Die Beijing Enterprises Holding Limited ist zu 62 Prozent im Besitz der „Kommission des Staatsrats der Volksrepublik China zur Kontrolle und Verwaltung von Staatsvermögen“, besser bekannt als „SASAC“. Endgültig besiegelt wird der Verkauf vom Zweckverband in dessen Dezembersitzung.

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