Pirmasens Hexen, Wilder Westen und viele Tore

RODALBEN. „1000 plus“ – so heißt die außergewöhnliche Aktion der Turnerschaft Rodalben, bei der es darum geht, mehr als 1000 Zuschauer zu einem Spiel der fünften Handball-Liga in die TSR-Halle zu bekommen. Dieses Jahr heißt Rodalbens 1000-plus-Gegner HR Göllheim/Eisenberg. Das intensiv beworbene Duell des Siebten mit dem Vierten der Pfalzliga wird am morgigen Samstag um 20 Uhr angepfiffen.

„Wir wollen den Rekord brechen“, gibt sich Rodalbens Handball-Abteilungsleiter Romi Hirtle optimistisch, bei der dritten Auflage der Aktion den Premierenrekord aus der Saison 2012/13 – 1280 Handballfreunde beim TSR-Heimspiel gegen den TV Wörth – brechen zu können. Schließlich seien im Vorverkauf schon rund 600 Karten abgesetzt worden. 815 Zuschauer erlebten im zweiten 1000-plus-Spiel Ende März 2014, wie die TSG Friesenheim II durch ein 29:28 nach 60 packenden Minuten in Rodalben Meister wurde und in die Oberliga aufstieg. Hirtle, einer der Macher dieser in der Pfalz einmaligen Aktion, erinnert sich gerne an die Partie gegen Wörth vor zwei Jahren: „Unser Trainer Werner Ulbrich und ich waren nicht die einzigen, aber eine der wenigen, die diese Zuschauerzahl für möglich gehalten hatten. Ich kenne doch unsere Rodalber Fans. In der Halle hat es vor dem Spiel gebrummt wie in einem Bienenstock, und während des Spiels wuchs der Lärmpegel zu einem wahren Orkangetöse.“ Vor dem Spiel wird die Spaßkapelle der „Rodalber Hexen“ ihren Auftritt haben und Ober-Hexe Gudrun Busch freut sich jetzt schon, die Fans mit ihrer Musik zu unterhalten, „denn wann spielt man schon vor über 1000 Leuten?“ Busch verspricht: „Wir werden schon im Vorfeld für die nötige Stimmung sorgen. Einheizen eben.“ In der Halbzeit hat das „Gym & Dance Team“ der TSR seinen Auftritt: „Wilder Westen“ nennt sich ihre bei der „Showtime“ des Pfälzer Turnerbunds gut angekommene Vorstellung. Der Fanclub der Rodalber Handballer um Florian Schwarz will die TSR-Halle am Samstagabend in ein rot-weißes Farbenmeer verwandeln. Die Idee zu „1000 plus“ hatte TSR-Trainer Werner Ulbrich. „Er lief damit bei mir natürlich offene Türen ein. Werner hat gewusst, dass man hier in Rodalben mit solchen Fans so was machen kann. Sofort Feuer und Flamme waren dann auch Walter Conrad, Florian Schwarz, Hubert Hubele und Emil Wadle und wir haben das Ding dann durchgezogen“, erzählt Hirtle. „Wir werden mit etwa 100 Fans zu euch kommen“, habe ihm Göllheims Trainer Johannes Finck versprochen, als er ihm mitteilte, dass die TSR seine Mannschaft zu diesem Spiel ausgesucht habe, berichtet Hirtle. Fincks junges Team freue sich riesig, so Hirtle, „mal vor so einer Kulisse spielen zu können“. Gegen die „Nordpfälzer Wölfe“ peilt die TSR nach den zwei hauchdünnen Niederlagen gegen Wörth und Friesenheim II den ersten Sieg im dritten 1000-plus-Spiel an. Hirtle: „Unser Trainer wird den richtigen Plan und die richtige Taktik gegen den bislang besten Aufsteiger in der Tasche haben. Ich hoffe, dass es ein gutes und ein spannendes Handballspiel wird, das wir aber bitte nicht nur mit einem Tor gewinnen. Es könnten gegen Ende des Spiels ruhig ein paar mehr sein, damit unsere Spieler auch etwas für die Fans zeigen können.“. Wahrscheinlich wird Lukas Baumgart wegen einer schmerzhaften Rippenprellung nicht spielen können. Zum Thema Verstärkungen für die nächste Saison will Hirtle noch keine Namen nennen, „aber die Tendenz geht Richtung Vorderpfalz“. Aus der eigenen A-Jugend soll der vielseitig einsetzbare Hendrik Matheis an die erste Mannschaft herangeführt werden. „Außerdem hoffe ich, dass auch Hendrik Weishaar nach seiner Verletzung zurückkommt“, sagt Hirtle. (dri)

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