Pirmasens Gips abnehmen kitzelt

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Schockraum, Ultraschall und noch dazu einen Gips: 16 Kinder zwischen acht und zwölf Jahren waren gestern im Rahmen des Ferienprogramms der Stadt im Pirmasenser Krankenhaus zu Gast. Auf unterschiedlichen Stationen erklärten Ärzte, Pfleger und Physiotherapeuten anschaulich, wie ein Krankenhaus funktioniert. Und auch, warum die Angst davor in vielen Fällen unberechtigt ist.

Nach kurzer Einführung von Bürgermeister Peter Scheidel, in dessen Aufgabenbereich als Dezernent auch das Krankenhaus fällt, ging es los. „Wir gehen jetzt erst mal in die Notaufnahme“, erläuterte die stellvertretende Pflegedirektorin Karin Dahler das Programm. Dort nahm Max Weber, der ärztliche Leiter der zentralen Notaufnahme, die Kinder in Empfang. Auf seine Frage, wer denn schon mal im Krankenhaus gewesen sei, gingen fast alle Finger hoch. „Dann wisst ihr bestimmt auch, was ein Arzt alles braucht, um Krankheiten festzustellen?“, fragte er in die Runde. Die Antworten kamen prompt. Einmal seine Sinne: Die Augen, um äußere Verletzungen gleich feststellen zu könne, Ohren, um den Patienten zuzuhören, die Hände zum Untersuchen. „Zusätzlich brauchen wir aber noch einige Geräte, um beispielsweise eure Organe zu untersuchen“, erklärte Weber. Eins davon sei das Ultraschallgerät, mit dem nach Stürzen geprüft werden könne, ob innere Verletzungen vorliegen. Um das anschaulich zu zeigen, fand Weber im zehnjährigen Julian einen mutigen Freiwilligen. Der bestätigte im Anschluss: „Das war mal gar nicht schlimm.“ Für die nächste Station mussten sich die Kinder in sterile Anzüge packen. Ausgerüstet mit Mundschutz, Kopfhaube und Jacke ging es ins Isolationszimmer. „Das ist eine Vorsichtsmaßnahme für das Personal und die Patienten“, erklärte Weber kindgerecht und anschaulich, wie und warum Kranke mit hochansteckenden Krankheiten versorgt werden. „Wenn einer von euch Sport treibt, wisst ihr sicher, wie ein Team funktioniert“, fragte der Arzt später im Gipsraum in die Runde. „Bei uns klappt das in unserer Mannschaft super, weil wir unsere Aufgaben aufgeteilt haben und jeder weiß, was er zu tun hat“, lieferte ihm Johanna die perfekte Antwort. Genauso sei das auch im Krankenhaus. Jeder im großen Team nehme unterschiedliche Aufgaben wahr. Wie Schwester Elisabeth Germann. Die könne Gipsverbände viel besser anpassen als er und deshalb mache sie das. Die achtjährige Katharina ließ sich von ihr mutig ihren rechten Arm eingipsen und den Gips im Anschluss auch gleich wieder abnehmen. Die Fräse, die diesen aufschneidet, sorgt durch ihr lautes Geräusch bei vielen Patienten für ein flaues Gefühl. „Das hat aber nur ein bisschen gekitzelt“, bestätigte Katharina den anderen Kindern. Ihr Souvenir durfte Max Weber als Erster unterschreiben, bevor es für Kinder und Betreuer weiter ging zur Kinderstation, in die Physiotherapie-Abteilung und zur Besichtigung eines Krankenwagens. |bos

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