Pirmasens Fragwürdiger Elfmeter entscheidet

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THALEISCHWEILER-FRÖSCHEN. Nach großem Kampf hat Fußball-Verbandsligist SV Herschberg gestern Abend im Verbandspokal-Achtelfinale unglücklich mit 0:1 (0:0) gegen den Oberligisten SV Morlautern verloren. Ein fragwürdiger Elfmeter in der hektischen Schlussphase entschied die Partie, in der tiefstehende Herschberger es dem klassenhöheren Gast schwergemacht hatten.

Beide Mannschaften mussten auf mehrere Stammspieler verzichten. So fehlten beim SVH Kapitän Daniel Lenhard und Außenverteidiger Jannick Rinner, Morlauterns Trainer Karl-Heinz Halter musste ohne den vom SC Hauenstein gekommenen Marcell Öhler und Felix Horn auskommen. In der ersten Halbzeit übernahm der Oberligist wie erwartet auf dem Ausweichplatz in Thaleischweiler-Fröschen die Initiative; Raimundo Dombaxi und der kurz vor der Halbzeit ausgewechselte Angreifer Erik Tuttobene beschäftigten Herschbergs Hintermannschaft sehr. Doch bis zur Pause hatte nur Ex-FKP-Spieler Florian Bicking eine echte Chance zum 1:0 für Morlautern. Nach schöner Flanke von Gerhard Domaxi verfehlte er mit seinem Volleyschuss aus zehn Metern das Ziel deutlich. Erst kurz vor Ende der ersten Hälfte kamen die bissigen Herschberger besser ins Spiel. Nachdem sich Heraldo Jorrin bis zur Grundlinie durchgespielt hatte, verpasste zuerst der wiedergenese Jascha Conzelmann den Ball, anschließend fehlten Jan Böhr wenige Zentimeter, um aus kurzer Distanz zu vollstrecken. Der Verbandsligist hatte sich mit viel Galligkeit das 0:0 zur Pause absolut verdient. Zu Beginn der zweiten Hälfte war Morlautern wieder am Drücker und erspielte sich jetzt auch klare Möglichkeiten. Daniel Haag köpfte nach einem Freistoß von Bicking erst an die Latte und dann den Abpraller – SVH-Keeper Tim Schiefer lag bereits am Boden – über das leere Tor. Die Entstehung des Siegtreffers war für die Gastgeber äußerst unglücklich. Nach einem Weitschuss von Daniel Haag in der 77. Minute konnte Schiefer den Ball nur nach vorne abwehren. Innenverteidiger Robin Purdy hinderte den anstürmenden Apostol Furxhiu am Nachschuss und war zuerst am Ball. Doch diese Szene interpretierte Schiedsrichter Tom Bauer völlig anders. Er zeigte Purdy wegen einer Notbremse die Rote Karte und entschied auf Foulelfmeter. Es vergingen fast zwei Minuten bis zur Ausführung, doch Maurice Roth blieb eiskalt und verwandelte zum 1:0 für den Favoriten. „Es ist schade, dass meine kämpferisch sehr starke Mannschaft so um ihren verdienten Lohn gebracht wurde“, sagte SVH-Trainer Mayer dazu. Danach wurde es unruhig auf dem Feld. Der Schiedsrichter fühlte sich von einem Zuschauer beleidigt, den er des Geländes verwies. Einzig SVH-Spielmacher Dennie Schmidt schaffte es, noch einmal Gefahr vor das Gehäuse von SVM-Keeper Thorsten Hodel zu bringen. Hodel parierte den Schuss glänzend. Die Konterchancen der Lauterer blieben in der Folge ungenutzt. André Sasse hämmerte in der Schlussminute den Ball freistehend an das Quergebälk. „Ich habe nur uns spielen sehen – da habe ich mir von Herschberg schon mehr erwartet. Es hat die bessere Mannschaft gewonnen, wobei wir es verpasst haben, früh eine Entscheidung herbeizuführen“, sagte der nach dem knappen Sieg sichtlich erleichterte Gästetrainer Halter. SO SPIELTEN SIE SV Herschberg: Schiefer - Mayer, Purdy, Müller, Donauer - Conzelmann (67. Groh), Freiler (88. Sikora), Fried, Böhr - Schmidt - Jorrin Tor: 0:1 Roth (79., Foulelfmeter) - Gelbe Karten: Böhr, Müller, Purdy - Schwarz - Rote Karte: Purdy (77., Notbremse) - Beste Spieler: Conzelmann, Müller, Purdy - Raimundo Dombaxi, Haag, Roth - Zuschauer: 200 - Schiedsrichter: Bauer (Ludwigshafen).

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