Pirmasens FKP verliert im linken oberen Toreck

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Pirmasens. Süßes oder Saures? Bei der Beantwortung der ultimativen Halloween-Frage entschied sich Schiedsrichter Gaetano Falcicchio am Samstag in Minute 72 aus Sicht des Fußball-Regionalligisten FK Pirmasens für Saures. Da nämlich pfiff er Elfmeter für die TSG Hoffenheim II und Nicolai Rapp hämmerte den Strafstoß unhaltbar zum 1:0 (0:0)-Siegtreffer ins linke obere Eck.

„Hoffenheims Zehner dribbelt auf mich zu. Ich springe eigentlich noch weg. Er springt aber in mich rein. Den Elfer muss man nicht pfeifen“, kommentierte der vermeintliche und unglückliche Übeltäter David Becker jenen entscheidenden Moment in der von vielen Zweikämpfen geprägten Partie. Becker war übrigens erst sechs Minuten zuvor in die Innenverteidigung gewechselt. Tretter nahm zuvor Christian Henn aus dem Match und beorderte den guten Marco-Steil-Ersatz Simon Maurer auf Henns rechte Verteidigerposition. FKP-Trainer Peter Tretter sah die vorhergehende Situation, die letztlich zum Strafstoß führte, als entscheidend an. „Da müssen wir besser klären“, monierte der Coach. Sebastian Reinert besaß den Ball, suchte die spielerische Lösung, statt die Kugel ins Aus zu befördern. „Er will nach vorne spielen, schießt unglücklich Adam Bouzid an und von dort kommt der Ball zu Baris Aktik“, konkretisierte der bärenstarke Alexander Heinze, der mit Maurer die sichere FKP-Abwehr diesmal prima dirigierte, Tretters Aussage. Bis zum Führungstor besaßen die wehleidigen Gäste, die nach Zweikämpfen mehrfach theatralisch und lautstark zu Boden gingen und dann auch noch durch den einseitig pfeifenden Schiedsrichter den Freistoß bekamen, nur eine wirkliche Tormöglichkeit. Yannick Thermann schickte Luca Röser, der Henn davonlief. Aber sein Schuss in Richtung langes rechtes Eck kullerte am Pfosten vorbei (37.). Ansonsten endeten die Angriffsversuche der im Kurzpassspiel überzeugenden Gäste allerdings am effektiven und engmaschigen Abwehrfangnetz der Pirmasenser. Die wiederum hatten ihre mächtig Probleme das dicht gestaffelte Mittelfeld der Hoffenheimer auszuhebeln. Zwar gelang dies den „Klub“-Akteuren dank Felix Bürger, der rechts für viel Betrieb sorgte, mehrmals. Doch dessen Flanken, wie übrigens auch die Standards des FKP genügten diesmal nicht den Ansprüchen. Zumal Benjamin Auer von Geiss und Leon Fesser gut abgeschirmt wurde. Richtig gefährlich tauchten die Gastgeber nur zweimal vor dem Gehäuse des Hoffenheimer Nachwuchses auf. In der 31. Minute wurde Christian Grimm im Fünfmeterraum beim Abwehrversuch von Rapp angeschossen, doch Ricco Cymer schnappte sich irgendwie noch das Leder. Und unmittelbar vor der Pause besaß Grimm wohl die beste Einschusschance, scheiterte erneut an Cymer. „Ich schieße mir da selbst ans Bein“, ärgerte sich Grimm über seine vergebene Möglichkeit aus spitzem Winkel. So richtig unterhaltsam wurde das Match erst nach Hoffenheims Führungstreffer, wobei insbesondere die packende Schlussphase für viele Unzulänglichkeiten entschädigte. Der für Grimm gekommene Patrick Freyer (72.) hämmerte in seiner typischen Art in der Nachspielzeit aus 16 Meter den Ball auf den Kasten, doch auch diesmal rettete Cymer mit den Fingerspitzen (90.+1). Davor und danach bemühten sich die Pirmasenser mit hohen Bällen zum Erfolg zu kommen, was ebenso misslang, wie die drei zunächst vielversprechenden Flankenläufe von Nigel Bier, der jedoch, auch weil er sich den Ball zu weit vorlegte, gebremst wurde. Und die Hoffenheimer hätten in der zweiten Minute der Nachspielzeit den Deckel drauf machen müssen. Nach einem schwachen Pirmasenser Freistoß, für den FKP-Keeper Daniel Kläs zur Unterstützung nach vorne geeilt war, wurde geblockt. Und plötzlich sah sich Sascha Hammann gleich zwei Hoffenheimern gegenüber, die aufs verwaiste FKP-Tor zustürmten. Doch Hammann luchste Kermal Ademi die Kugel ab. „Da ist man erstmal perplex und fassungslos“, schüttelte TSG-Trainer Marco Wildersinn auch lang nach dem Spiel noch den Kopf über diese vermasselte Topmöglichkeit. So blieb es wie schon im Vorjahr beim 0:1. Da erzielte übrigens Lucas Röser das goldenen Tor .

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