Pirmasens FKP II am Ende nur noch zu neunt

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PIRMASENS. Mit 2:1 (2:1) hat der SC Hauenstein gestern Abend vor 250 Zuschauern im Stadion Husterhöhe das Südwestpfalz-Derby der Fußball-Oberliga beim FK Pirmasens II gewonnen. Die Pirmasenser hatten am Ende nur noch acht Feldspieler.

Für die junge zweite Mannschaft des FKP ging es da weiter, wo es vier Tage zuvor beim TuS Mechtersheim aufgehört hatte: mit einem Gegentor. Der Zeiger hatte nach dem Anpfiff gerade eine halbe Umdrehung hinter sich, da zappelte der Ball bereits im Pirmasenser Tornetz. „Das Spiel kann nicht schlechter anfangen“, sagte Yannick Drews nach dem Abpfiff dazu. Was war passiert? Yanick Haag durfte für den SCH, bei dem Kapitän Sandro Rösner nach Verletzungspause erstmals in dieser Saison zur Anfangsformation gehörte, mit dem ersten Ballbesitz – nach Anstoß der Pirmasenser – auf der rechten Seite durchmarschieren. FKP-Keeper Oliver Seitz wehrte den Schuss zwar ab, doch den Abpraller köpfte Jesper Brechtel zum 1:0 für den SCH ein. „In den Ball habe ich hineingeworfen“, sagte der ehemalige finnische U21-Nationalspieler dazu. Nun, die Geschichte mit Brechtel und Seitz hatte gestern Abend auch noch einen zweiten Akt. „Haag spielt mir das Ding in den Fuß. Klar, war da Glück dabei“, schilderte Brechtel den 2:1-Siegtreffer, der bereits nach 30 Minuten fiel. Der 18-Meter-Schuss des guten Hauensteiner „Sechsers“ mit der Nummer 17 wurde von Yannick Osee so unglücklich abgefälscht, dass sich der Ball über den 1,96 Meter großen Seitz ins Tor senkte. „Mich freut das für Jesper“, lobte SCH-Coach Thomas Fichtner seinen Schützling, dem er „noch vor dem Spiel gesagt“ habe, dass er „aus der Distanz schießen soll“. Vielleicht wäre das Match anders verlaufen, hätte der FKP II seine Chancen vor der Pause verwertet. „Wir haben momentan nicht das Glück der Spiele zuvor“, merkte Kapitän Jannik Nagel an. So fehlten Mikail Erdem in der 37. Minute nur Zentimeter zu seinem zweiten Treffer in dieser Partie. Nach feinem Pass von Christopher Ludy hätte SCH-Keeper Kevin Urban keine Chance gehabt, doch Erdems Schuss landete am Pfosten. Seine erste Möglichkeit hatte der Deutsch-Türke gekonnt genutzt. Nachdem Hauensteins Verteidiger Lukas Hartlieb zunächst geklärt hatte, überlupfte Erdem im zweiten Anlauf sowohl Urban als auch Hartlieb. Ein sehenswerter Schlenzer! Pech hatten die Pirmasenser, als Benjamin Peters Freistoßflanke am langen Pfosten landete (41.). „So darf man nicht hingehen“, ärgerte sich FKP-II-Trainer Patrick Hildebrandt über Gelb-Rot für seinen Schützling Kevin Rose in Minute 68. Dieser Platzverweis schwächte die auf den Ausgleich drängenden Gastgeber empfindlich. Bitter, dass mit Yannick Grieß ein weiterer Abwehrspieler verletzt ausfällt. „Verdacht auf Nasen- und Jochbeinbruch“, sagte Hildebrandt zur Verletzung des Windsbergers, die er in der 76. Minute bei einem Kopfballduell erlitt. Weil die Pirmasenser schon dreimal gewechselt hatten, mussten sie die letzten zwölf Minuten mit acht Feldspieler zu Ende bringen. „Das gibt es doch nicht, was wir da an Chancen haben liegenlassen“ schüttelte SCH-Coach Fichtner die gestern wohl noch grauer gewordenen Haare auf seinem Kopf. Denn Hauenstein vergab in der Schlussphase mit zwei Mann Überzahl gleich reihenweise Topmöglichkeiten. „Teils müssen sie das ruhiger ausspielen, und der Einzelne darf nicht ganz so eigensinnig agieren“, kommentierte Fichtner die Chancen für Marcel Bormeth, Andjelo Srzentic und Marcel Abele, denen immer einer im Weg stand: FKP-Keeper Seitz der per Hand- und Fußabwehr die SCH-Kicker verzweifeln ließ. „Hauenstein hat das am Schluss schlecht gemacht, deshalb sind wir im Spiel geblieben“, sagte Hildebrandt und fügte an: „Was wir spielen wollten, hat nicht hingehauen. Die Abstände waren zu groß.“ Bericht im überregionalen Sportteil

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