Neunkirchen Erinnerung an einen lange vergessenen Künstler: Fritz Arnold

Fritz Arnold: „Der Aufwiegler“ aus dem Zyklus „Die Bestie“.
Fritz Arnold: »Der Aufwiegler« aus dem Zyklus »Die Bestie«.

Die Städtische Galerie Neunkirchen zeigt ab Freitag, 10. Dezember, eine Sonderpräsentation zu dem Künstler Fritz Arnold.

Geboren 1883 in Neunkirchen, zählt der Maler und Grafiker Fritz Arnold zu den bemerkenswertesten Künstlerpersönlichkeiten der Moderne, die das Saarland hervorgebracht hat. War er im Hauptberuf als Maschinensteiger auf saarländischen Gruben tätig, so schuf er als künstlerischer Autodidakt zwischen 1917 und 1920 eine Reihe einzigartiger Federzeichnungen als Anklage gegen Krieg, Gewalt und soziale Ungerechtigkeit. Fritz Arnold verstarb früh mit nur 38 Jahren am 25. Oktober 1921 und geriet für lange Zeit in Vergessenheit, ehe er von dem Kunsthistoriker Wolfgang Kermer wiederentdeckt wurde, der seine Arbeiten 2010 der Städtischen Galerie Neunkirchen als Schenkung übergab, wo sie erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurden.

Anlässlich seines 100. Todestages würdigt die Städtische Galerie Neunkirchen Fritz Arnold erneut und zeigt in einer Sonderpräsentation seine noch erhaltenen Grafikzyklen. Die Zeichnungen thematisieren die Schrecken des Ersten Weltkrieges und die Unruhen der Nachkriegsjahre infolge der Novemberrevolution von 1918/19. In eindringlicher Bildsprache, die den Künstler in die Nähe der großen Expressionisten rückt, entlarvt Arnold schonungslos die Missstände der Epoche und entwirft als Gegenpol das Bild eines „neuen Menschen“, der die Hoffnung auf eine neue, bessere Welt verkörpert. Arnolds leidenschaftliche Anklage, die selbst nicht frei war von politischen Ressentiments, macht sein Werk zum Dokument einer zutiefst zerrissenen, von Ängsten, Bedrohungen und Widersprüchlichkeiten beherrschten Zeit.

Zur Ausstellung

Die Sonderpräsentation „Fritz Arnold. Zum 100. Todestag“ ist im zweiten Obergeschoss der Städtischen Galerie Neunkirchen parallel zur Ausstellung „Stefanie Gerhardt. kopfüber himmelwärts“ zu sehen. Beide Ausstellungen enden am 20. Februar. Für den Besuch ist ein 2G-plus-Nachweis erforderlich. Weitere Infos gibt es hier.

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