Pirmasens Ergreifend vereint

Bei dem angekündigten Konzert „Paradiesäpfel“ mit Harfe und Gesang am Sonntag in der Christ-König-Kirche in Pirmasens mussten Änderungen vorgenommen werden. Die Sopranistin und Sprecherin Anna Sophia Backhaus fiel kurzfristig wegen Krankheit aus. Für sie kam adäquater Ersatz mit der Sopranistin Ania Konieczny. Zudem fielen die Rezitationen weg und es gab einige Programmänderungen.

Den Beginn des Konzertes, zu dem über 50 Besucher gekommen waren, übernahm die Harfenistin Verena Jochum zunächst solistisch mit einer Klangschale, die durch behutsames Berühren weiche, schwingende Töne im Kirchenraum erzeugten. Danach schritt die Sopranistin durch die Kirche zum Altar, improvisierte summend, leise gehauchte, klingende Töne und zeigte, wie feinfühlig sich die menschliche Stimme anhören kann. Carl Loewes „Pilgersegen“ mit dem Titel „Hinauf zu jenen Bergen schau ich“ vereinten ergreifend Gesang und Harfenspiel. Unter anderem waren zu hören das herrliche „Panis Angelicus“ von César Franck, das „Ave Verum“ von Wolfgang Amadeus Mozart, „Auf den Flügeln des Gesangs“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy oder „Who Will Sing For The Nightingale“ – zwei Künstlerinnen, die mit inniger Liebe zum Gesang und zum Harfenspiel die Zuhörer in ihren Bann zogen. Die Harfenistin zelebrierte im wahrsten Sinn des Wortes solistisch von Louis Spohr die „Fantasie c-moll“; sie begeisterte mit dem Werk von Gabriel Fauré „Une Châtelaine en sa tour“ („Eine Schlossherrin auf ihrer Reise“), wobei man sich durch die Harfenklänge und -geräusche eine teilweise holprige Fahrt vorstellen konnte. Großartig auf der Harfe gespielt wurde auch das „Chanson dans la nuit“ (Lied in der Nacht) komponiert von Carlos Salzedo. Gemeinsam erklangen das bekannte „Halleluja“ von Leonard Cohen sowie innige Wiegenlieder wie „Schlafe, holder, süßer Knabe“ von Franz Schubert oder von Johannes Brahms „Guten Abend, gut Nacht“, wobei die Sopranistin singend durch den Kirchenraum zog. Der romantische Abendsegen aus der Kinderoper „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck erklang mit „Abends will ich schlafen geh′n, 14 Englein um mich steh′n“. Das war ein Kirchenkonzert der anderen Art – ausgesuchte „Paradiesäpfel“ eben –, unterteilt in religiöses und weltliches Genre, vorgestellt von zwei großartigen Musikerinnen. Als Zugabe sang und spielte das Duo eine japanische Komposition über einen „Blühenden Kirschenbaum“. (sgg)

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