Pirmasens Aufstieg in die Landesliga: Sportfreunde betreten Neuland

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BUNDENTHAL. Es ist geschafft! Durch ein 5:0 (1:0) auf eigenem Rasen gegen die SG Rieschweiler II sind die Sportfreunde Bundenthal Meister der Fußball-Bezirksliga Westpfalz und spielen in der kommenden Saison zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte in der Landesliga. Lange Gesichter gab es dagegen beim Verlierer. Dem aktuellen Drittletzten bleibt nur noch eine theoretische Chance auf den Ligaverbleib.

Fünf Minuten vor Spielende wurden vor 350 Zuschauern die Bundenthaler Feierlichkeiten eingeleitet. Die eilig herbeigeschafften Meister-T-Shirts wurden übergestreift, die ersten Böllerschüsse detonierten am Himmel. Auch einige Rauchbomben hüllten nach dem Schlusspfiff zumindest Teile des Spielfeldes in blau-gelbe Nebelschwaden. Trainer Nagy fiel der heutzutage obligatorischen Bierdusche seiner Spieler zum Opfer, bevor er gewohnt sachlich die Partie analysierte. „Wir haben verdient den Titel geholt, weil wir über die gesamte Runde die stabilste Mannschaft waren und immer mit Leidenschaft gespielt haben. Was gibt es Schöneres als Meister zu werden, und das noch zu Hause? Ich bin stolz auf mein Team“, erklärte der tropfnasse Nagy. Zum Meisterschaftsfoto ließen die Spieler ihren Trainer mit Sprechchören hochleben. In den vorausgegangenen 90 Minuten tat sich Bundenthal zumindest eine Halbzeit lang schwer. Offensichtlich hatte die nahende Meisterschaft doch für mehr Nervosität gesorgt als viele gedacht hatten. Die Gäste standen 45 Minuten sehr gut in der Defensive und gestatteten Bundenthal keine echte Torgelegenheit – bis in die Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Aufgrund zweier Verletzungsunterbrechungen ließ Schiedsrichter Steffen Schwarz drei Minuten nachspielen. Die waren fast abgelaufen, als Bundenthals Dominik Will einen seiner bekannt weiten Einwürfe in den gegnerischen Strafraum brachte. Niemand kümmerte sich um den aufgerückten Philipp Seibel, der den Ball ungehindert ins lange Eck verlängerte. „Wir haben 45 Minuten klasse dagegen gehalten. Dann bekommen wir nach einem Einwurf das 0:1. Dem 0:2 ging eine klare Abseitsstellung voraus. Danach war das Spiel gelaufen“, sagte Tobias Weis, Sportvorstand der SG Rieschweiler und seit der Winterpause bis Saisonende auch Spielertrainer der zweiten Mannschaft. Im Moment befindet sich sein Team auf einem garantierten Abstiegsplatz. Gewinnt Rieschweiler II sein letztes Spiel zu Hause gegen Bedesbach-Patersbach und verliert der Viertletzte, der FV Olympia Ramstein, seine letzte Partie in Hauenstein, sind beide Mannschaften punktgleich. Ein Entscheidungsspiel um den viertletzten Platz müsste her. Und der würde nur zum Klassenerhalt reichen, wenn Vizemeister VB Zweibrücken in den Aufstiegsspielen zur Landesliga erfolgreich ist. Am Ende wurde es doch noch ein standesgemäßer Bundenthaler Erfolg. Allerdings lag Weis richtig: Bundenthals Torjäger Cosmin Paina startete vor seinem Treffer aus einer klaren Abseitsposition in Richtung Gästetor. Der Assistent an der Linie ließ weiterspielen. Paina legte sich den Ball zurecht und traf zum 2:0 (52.). Damit war der Widerstand der Gäste gebrochen. Andrej Grosu, der in der 68. Minute den Pfosten des Rieschweiler Tores getroffen hatte, sorgte mit zwei schönen Einzelaktionen für zwei weitere Treffer. Der eingewechselte Daniel Leier erzielte den Endstand. Zwischen Grosus Toren kassierte Gästeakteur Mario Feick noch die Rote Karte wegen Nachtretens gegen Will. So spielten sie SF Bundenthal: Herzig - Bogdan (62. Leier), Ehrstein, Glässgen, Schertl - Grosu, Seibel, Will, Braun - Paina (76. Willig), Naab (62. Hecker) SG Rieschweiler II: Hauck - Prokein, Pigorsch (32. Weis), Schulz, Bolies - Emser, Simon - Ohle, Feick, Schäfer - Malvaso Tore: 1:0 Seibel (45.+2), 2:0 Paina (52.), 3:0/4:0 Grosu (68./78.), 5:0 Leier (83.) - Gelbe Karten: Bogdan - Pigorsch – Rote Karte: Feick (Rieschweiler, 73.) - Beste Spieler: Braun, Grosu, Paina - Emser, Prokein - Zuschauer: 350 - Schiedsrichter: Schwarz (Annweiler).

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