Pirmasens „Angebot von Bremen, aber Käfer ließ mich nicht gehen“

1975 klopfte der FK Pirmasens zum letzten Mal ans Tor zur Fußball-Bundesliga. Trainer Bernd Hoss führte den FKP zur Vizemeisterschaft in der 2. Bundesliga Süd. Morgen feiert er in Freiburg seinen 75. Geburtstag. Peter Brandstetter sprach gestern mit Hoss, dem 1986 mit Blau-Weiß Berlin der Bundesliga-Aufstieg glückte.

Herr Hoss, zum Treffen der Zweitliga-Vizemeistermannschaft vor vier Jahren sind Sie aus gesundheitlichen Gründen nicht nach Pirmasens gekommen. Wie geht es Ihnen heute?

Ich habe eine unheilbare Lungenkrankheit. Bei Druck fällt mir das Atmen schwer. Ich kann deshalb nicht viel tun. Es war schwer, das zu akzeptieren, aber inzwischen habe ich das angenommen. Anderen in meiner Lungensportgruppe in Neuburg geht es schlechter, die haben immer den Sauerstofftank auf dem Rücken. Der SC Freiburg war 1990 Ihre letzte Station als Profitrainer, Sie und Ihre Frau wohnen nicht weit weg vom Stadion. Sieht man Sie da öfter? Ich soll vom Arzt her nicht mehr da hin, wo so viele Menschen sind. Auch die Tribüne rauf- und runterlaufen ist nicht so gut für mich. Also gucke ich zu Hause am Fernseher. Wieso endete schon 1990 Ihre Trainerkarriere? Ich war eigentlich schon mit dem FC Basel einig, aber dann wechselte dort der Präsident. Jäggi kam und mit ihm Friedel Rausch. Dann erwischte mich eine Krankheit. Ich fiel ein gutes Jahr aus, und wenn man in dem Geschäft mal eine so lange Zeit aus dem Blickfeld ist ... Wie blicken Sie heute auf Ihre Zeit in Pirmasens von 1974 bis 1976 zurück? Ich habe den damaligen Präsidenten Gustav Käfer überzeugen können, die Mannschaft zu verstärken. Mit Seiler, Michl oder Beichle konnten wir da eine gute Truppe aufstellen, die lange mit dem Karlsruher SC um die Meisterschaft kämpfte. In den Aufstiegsspielen (4:4 und 0:6 gegen Bayer Uerdingen, die Redaktion) hatten wir nicht ganz die Qualität, um Uerdingen zu schlagen. Sie gingen dann während der Zweitliga-Vorrunde 76/77, Ihrem dritten Jahr in Pirmasens ... Der Verein hatte inzwischen aus finanziellen Gründen fast alle guten Spieler abgegeben. Das konnte man mit den A-Jugendlichen von Horst Brill nicht auffangen. Ich hatte ein Angebot von Werder Bremen, aber Gustav Käfer ließ mich nicht gehen, hat mich nicht aus dem Vertrag rausgelassen. So wurde Otto Rehhagel 1976 Trainer in Bremen. Ich hätte es damals darauf ankommen lassen sollen. Wie feiern Sie am Donnerstag Ihren Geburtstag? Da werden wohl die Nachbarn kommen. Außerdem ist ja noch Weltmeisterschaft. Die wichtigen Spiele schaue ich mir alle an.

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