Pirmasens Abwasser setzt Beton mächtig zu

Kläranlage Felsalb: Arbeiten im Nachklärbecken.
Kläranlage Felsalb: Arbeiten im Nachklärbecken.

Der Beton in den Pirmasenser Kläranlagen bereitet Probleme. 670.000 Euro investiert das Tiefbauamt in diesem Jahr in Betonsanierungen und neue Stahlteile. Viele der in den 70er Jahren errichteten Anlagenteile zeigen Risse, Stahlarmierungen liegen lose, und Metallteile korrodierten.

In der vergangenen Woche wurde die Sanierung des Regenüberlaufs am Wallersteiner Bach bei Gersbach fertig. 150.000 Euro kosteten die Bauarbeiten. Das sechs Meter hohe und 12,5 Meter lange sowie 3,5 Meter breite Becken liegt unterirdisch und soll größere Regenmengen bei Bedarf in den Wallersteiner Bach ableiten. Wie bei anderen Betonbauten der Abwasserbetriebe hat hier nicht nur der Zahn der Zeit genagt, sondern beispielsweise auch im Winter das Tausalz auf den Straßen dem Beton zugesetzt, erläuterte gestern der Leiter des Tiefbauamts, Michael Maas. Ähnlich sieht es bei einem 400 Kubikmeter großen Rundbecken der Kläranlage im Blümelstal aus, das als Voreindicker für den Klärschlamm genutzt wird. Dort beginnen nächste Woche die Bauarbeiten. 155.000 Euro kalkuliert Maas für die Sanierung dieses Beckens, das ebenfalls Risse, abplatzenden Beton und rostige Armierungen aufweist. Die Sanierung erfolge durch Sandstrahlen der betroffenen Bereiche. Anschließend werde eine Spezialbeschichtung aufgebracht und ein neuer Beton drübergestrichen, erläuterte Maas das Prozedere. Bereits seit Mai läuft die umfangreichere Sanierung der zwei Nachklärbecken in der Kläranlage Felsalbe. Die wurden zwar erst Anfang der 90er Jahre gebaut, sind aber schon sanierungsbedürftig. „Je nachdem, wie aggressiv das Abwasser ist, geht so ein Prozess auch schneller“, meinte Maas dazu. Hier seien hauptsächlich die verbauten Stahlteile das Problem. Der Stahlbau sei vielfach korrodiert und Stahlschieber drohten festzurosten. Bis Dezember sollen die 365.000 Euro teuren Arbeiten in der Kläranlage Felsalbe fertig sein. Nächstes Jahr folgt ein weiteres Großprojekt: Dann will Maas die Sanierung des ebenfalls maroden Nordstollens angehen, der unterhalb der Zeppelinbrücke beginnt und 1,4 Kilometer unter der Stadt bis ins Blümelstal reicht. Zwei Jahre wird die Sanierung dauern, schätzt der Tiefbauamtsleiter. Im vergangenen Jahr war der mit 540 Metern deutlich kürzere Südstollen saniert worden. Außerdem im Blick für weitere Sanierung sind diverse Rohrbrücken, die das Abwasser in die Kläranlagen transportieren.

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