Pfalz-Ticker Spiegel entschuldigt sich für Leid von lesbischen Müttern

Familienministerin Anne Spiegel
Familienministerin Anne Spiegel

Die rheinland-pfälzische Frauen- und Familienministerin Anne Spiegel (Grüne) hat sich bei lesbischen Müttern und Kindern für das Leid entschuldigt, das ihnen in der Nachkriegszeit bei Scheidungen mit dem Entzug des Sorgerechts zugefügt wurde. „Bis 1977 gab es eine systematische Diskriminierung von lesbischen Frauen, wenn sie sich haben scheiden lassen“, sagte Spiegel am Donnerstag bei der Vorstellung einer Studie über das Schicksal lesbischer Mütter in Westdeutschland von 1946 bis 2000.

Die Ergebnisse der Forschungsarbeit seien „bedrückend und beschämend zugleich“, sagte Spiegel. „Ich möchte als Frauen- und Familienministerin mein Bedauern ausdrücken und mich dafür bei den betroffenen Frauen, bei ihren Kindern und Familien entschuldigen.“ Den betroffenen Frauen und Kindern sei systematisches Unrecht zugefügt worden. Die Ministerin kündigte an, sich an das Präsidium des Bundestags zu wenden und eine Entschuldigung des Bundestags anzuregen. „Das ist ein bundesweites Unrecht, das begangen wurde.“ Autorin der Studie, die von der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld und dem Institut für Zeitgeschichte München-Berlin getragen wurde, ist die Historikerin Kirsten Plötz.

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