Coronavirus Roche darf Antikörpertest vertreiben

Der Roche-Standort in Mannheim.
Der Roche-Standort in Mannheim.

[Aktualisiert 12.50 Uhr] Das Pharmaunternehmen Roche will noch im Mai einen neuen Test auf Antikörper gegen das Coronavirus an Gesundheitseinrichtungen in Deutschland ausliefern. Das vereinbarte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und das Unternehmen im oberbayerischen Penzberg. „Der neue Test ist eine wichtige neue Wegmarke im Kampf gegen das Virus“, sagte Spahn.

Drei Millionen Tests sollen noch im Mai ausgeliefert werden, für die dann kommenden Monate seien je fünf Millionen Tests zur Auslieferung nach Deutschland vereinbart. Der Schweizer Pharmakonzern Roche, der auch einen Sitz in Mannheim hat, hat nach eigenen Angaben eine Notfallgenehmigung der US-Gesundheitsbehörde FDA für den Test bekommen. Diese ist einem Sprecher zufolge für alle Länder gültig, die die CE-Kennzeichnung für Produkte akzeptieren. Das seien unter anderem alle EU-Länder.

Kein Test für den Hausgebrauch

„Das ist kein Test für den Hausgebrauch“, machte der Sprecher deutlich. Es handle sich um einen Bluttest, zu dessen Auswertung man technische Geräte benötige. Wie genau der Test in Deutschland ausgerollt werden könnte, ist unter anderem Sache des Bundes. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) wollten sich am Vormittag mit Franz im Roche-Entwicklungslabor im oberbayerischen Penzberg über den neuen serologischen Test Elecsys Anti-Sars-CoV-2 informieren.

Ziel: Breit in der Bevölkerung messen

„Er ist wesentlich sensitiver und spezifischer als die Tests, die heute verfügbar sind“, erklärte Franz im Interview. Der Test habe eine Sensitivität von 100 Prozent und eine Spezifität von 99,8 Prozent. Erstere gibt den Prozentsatz der Betroffenen an, bei denen die Infektion tatsächlich erkannt wird. Letztere sagt aus, wie viele Gesunde von dem Test auch tatsächlich als gesund erkannt werden.

Es gehe darum, in der Bevölkerung breit zu messen und einzelnen Menschen ein klares Signal zu geben, sagte Franz. „Jeder weiß dann, wo er auch steht.“ Roche kann demnach Tests in einer hohen zweistelligen Millionenzahl pro Monat weltweit anbieten. Weil Antikörpertests vergleichsweise günstig seien, könnten sich Staaten diese auch leisten, so Franz.

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