Flugverkehr Passagierflugzeug lässt 30 Tonnen Kerosin über der Pfalz ab - Bürgermeister fassungslos
LANDSTUHL. „Ich bin einigermaßen fassungslos“, so lautet die Reaktion von Peter Degenhardt, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Landstuhl, auf den jüngsten Kerosinablass in der Region. Das Besondere daran: Wegen technischer Probleme war das Flugzeug mit dem Ziel Johannesburg umgekehrt und hatte die Pfalz offenbar gezielt angesteuert, um den Treibstoff dort abzulassen.
„Da ist ein Flugzeug schon über Tunesien! Kehrt dann nach Frankfurt zurück. Fliegt über Spanien oder das Mittelmeer und dann über halb Frankreich und lässt dann sein Kerosin über der Pfalz ab, wie wenn es in Spanien oder Frankreich keine dünn besiedelten Gebiete gebe, nein, laut Lufthansa ist die Pfalz dafür vorgesehen. Und unsere Landesregierung macht das mit? Ich bin einigermaßen fassungslos“, kommentiert der Landstuhler Bürgermeister und Vorsitzende der Pfälzerwald-Touristik und des Mountainbikeparks Peter Degenhardt den Vorfall.
Landen Flugzeuge vor dem geplanten Flugende, müssen sie aus Sicherheitsgründen Kerosin ablassen, um kein zu hohes Landegewicht zu haben. In diesem Fall, so die DFS, seien zunächst 40 Tonnen des Treibstoffs unverbrannt über der schweizerisch-deutschen Grenze und anschließend noch einmal 30 Tonnen über der Pfalz und dem Elsass in der Luft versprüht worden. Warum die Maschine umkehren musste, konnte die DFS nicht sagen.
Dass über der Pfalz öfter Kerosin abgelassen wird – was gemeinhin mit der Nähe zum Flughafen Frankfurt erklärt wird –, kritisieren Anwohner und verschiedentlich auch Politiker scharf. Aus Sicht der Wissenschaft und der Landesregierung gilt der Kerosinablass als ungefährlich, da er nur in großen Höhen erlaubt sei, der Treibstoff sich in der Luft zersetze und am Boden keine Rückstände messbar seien.