Hochwasser Noch keine Entwarnung für Wasserqualität der Ahr
Zwei Monate nach der Flutkatastrophe wächst die Sorge um die Wasserqualität der Ahr. Aktuelle Messdaten deuteten darauf hin, „dass sich die Belastungen im Gewässer erhöhen“, teilte das Umweltministerium am Donnerstag in Mainz mit. Mit der zunehmenden Rückkehr von Bewohnern steige auch das Abwasseraufkommen. Weil die Kläranlagen stark beschädigt seien, könne das Abwasser „noch nicht in gewohnter Weise gereinigt werden“. Auch wegen der aktuellen Arbeiten im Flussbett und an den Ufern könnten Schadstoffe in die Ahr gelangen, erklärte das Ministerium vor einer Teilnahme von Staatssekretär Erwin Manz (Grüne) an der Entnahme von Gewässerproben in Sinzig.
Erste Untersuchungen ergaben, dass die Katastrophe vom 14. Juli nicht zu „gravierenden langfristigen chemischen Verunreinigungen“ des Flusses geführt hat. Entwarnung könne aber nicht gegeben werden, erklärte Manz. „Wir müssen die Lage in den Gewässern genau im Blick behalten.“ Deshalb hat das Ministerium Anfang August ein Sondermessprogramm aufgelegt.
Beschädigt wurden die Kläranlagen Untere Ahr in Sinzig, Mittlere Ahr in Altenahr sowie die Kläranlagen in Mayschoss und Dümpelfeld. In Sinzig wurde die die mechanische Reinigung wieder in Betrieb genommen, die biologische Reinigung in Sinzig soll voraussichtlich Mitte November wieder voll funktionstüchtig sein. Als weitere Herausforderung nannte das Ministerium die teilweise beschädigten oder zerstörten Kanäle zu den Kläranlagen.