Ludwigshafen/Mannheim Neonazi-Szene: Rechtsextremist Christian Hehl gestorben

2018 als Zeuge im Untersuchungsausschuss zum NSU-Terror: Christian Hehl.
2018 als Zeuge im Untersuchungsausschuss zum NSU-Terror: Christian Hehl.

Der berüchtigte Kurpfälzer Rechtsextremist Christian Hehl ist nach Angaben verschiedener Gesinnungsgenossen am Sonntag in einem Mannheimer Krankenhaus gestorben. Er galt in den vergangenen Jahren als gesundheitlich schwer angeschlagen. Der gebürtige Ludwigshafener hatte 1997 in seiner Heimatstadt einen Laden mit Devotionalien für Rechtsextremisten eröffnet und war zu einer deutschlandweit bekannten Führungsfigur der Szene geworden. Er wurde mehrfach als Gewalttäter verurteilt. Bei den Kommunalwahlen 2014 errang er als NPD-Bewerber einen Sitz im Mannheimer Gemeinderat, den er fünf Jahre später wieder verlor.

Wegen seiner mutmaßlichen Nähe zur Terrorbande NSU wurde er 2018 von einem Untersuchungsausschuss des baden-württembergischen Landtags als Zeuge vernommen. Anlass: Ein 1996 bei einer illegalen Demonstration in Worms entstandenes Foto, das in neben der späteren Terroristin Beate Zschäpe zeigt. Von der Existenz des NSU habe auch er erst nachträglich erfahren. Doch zugleich gestand er ein: „Es wundert mich ja auch, dass es an mir vorbeigegangen ist.“

Mehr Informationen über Christian Hehl und andere Neonazis aus der Region gibt es auch in einer Folge des RHEINPFALZ-Podcasts „Alles Böse“.

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