Rheinland-Pfalz Flughafen Hahn: Insolvenzverwalter informiert Mitarbeiter

Ein Fall für das Insolvenzgericht: Der Flughafen Hahn.
Ein Fall für das Insolvenzgericht: Der Flughafen Hahn.

Der vorläufige Insolvenzverwalter der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH, Jan Markus Plathner, wird am Mittwoch die Beschäftigten über die Lage am Hahn informieren. Es werde mehrere Mitarbeiterversammlungen geben, um alle zu erreichen, die im Schichtdienst arbeiten. Das bestätigte ein Sprecher Plathners am Dienstag auf RHEINPFALZ-Anfrage.

500 Beschäftigte betroffen

Die Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH, die seit 2017 mehrheitlich dem chinesischen HNA-Konzern gehört, hat zusammen mit weiteren verbundenen Gesellschaften in der vergangenen Woche beim Amtsgericht Bad Kreuznach einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Betroffen sind nach früheren Angaben rund 500 Beschäftigte. Plathner von der Frankfurter Kanzlei Brinkmann & Partner wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Er wickelte 2014 bereits den landeseigenen Flughafen Zweibrücken ab.

Keine Aussage zu möglichen Investoren

Zu möglichen Investoren, mit denen HNA fortgeschrittene Verhandlungen geführt haben soll, wie es im Umfeld des Unternehmens heißt, wollte sich der Sprecher nicht äußern. Der Betrieb des Flughafens, dessen Hauptkunde Ryanair ist, solle zunächst weiterlaufen. Die irische Billigfluglinie gab auf Anfrage keine Stellungnahme zur Zukunft am Flughafen Hahn ab.

Mehr als 120 Millionen Euro Steuergeld

Das Land Rheinland-Pfalz hatte den Flughafen in den Jahren 2014/2015 mit 122 Millionen Euro Steuergeld entschuldet, bevor es seine Anteile in Höhe von 82,5 Prozent verkauft hat. Den Rest hält nach wie vor das Land Hessen. Beim ersten Verkaufsversuch war Rheinland-Pfalz auf chinesische Hochstapler hereingefallen. HNA galt 2017 dagegen als solventer Käufer. Der Konzern war damals weltweit auf Einkaufstour. 15 Millionen Euro zahlte er für die Flughafenanteile des Landes.

Versprochene Investitionen sind nie geflossen

Die versprochenen 50 bis 80 Millionen Euro Investitionen sind allerdings nie geflossen. Zuletzt machte der HNA-Konzern durch ein Insolvenzverfahren in China Schlagzeilen sowie durch die Verhaftung führender Manager. Der letzte veröffentlichte Geschäftsbericht der Flughafen GmbH weist für 2018 einen Fehlbetrag von 4,7 Millionen Euro aus. Für 2019 wurde ein Minus von 8,6 Millionen erwartet, für 2020 ein Fehlbetrag im zweistelligen Millionenbereich.

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