Hessheim Erneuter Brand: Süd-Müll-Geschäftsführer ratlos

Wieder hat es bei der Firma Süd-Müll in Heßheim gebrannt: diesmal ein Metallcontainer mit Sägespänen und Resten von Farben und L
Wieder hat es bei der Firma Süd-Müll in Heßheim gebrannt: diesmal ein Metallcontainer mit Sägespänen und Resten von Farben und Lacken.

Am Donnerstagabend hat es zum dritten Mal in diesem Jahr bei dem Entsorgungsunternehmen Süd-Müll in Heßheim gebrannt. Diesmal sei das Feuer kurz nach 21.30 Uhr in einem Metallcontainer auf dem Gelände des Sondermüll-Zwischenlagers ausgebrochen, berichteten Feuerwehr und Polizei am Freitag. Verletzt wurde niemand, ein wirtschaftlicher Schaden sei bei dem Feuer unter freiem Himmel nicht entstanden. Die Brandursache ist noch unklar. Der Wehr zufolge war das Feuer nach rund 15 Minuten mit Schaum gelöscht, zur Sicherheit wurde mit Sand aufgefüllt. Die Freiwillige Feuerwehr war nach Auskunft von Michael Reith, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Lambsheim-Heßheim, von 21.42 bis 0.10 Uhr mit 60 Mann und vier Löschzügen im Einsatz.

Wieder entdeckt ein Zeuge Rauch

Laut Polizei hatte ein vorbeifahrender Zeuge die Rauchsäule auf dem Firmengelände entdeckt und den Notruf gewählt – ähnlich wie eine Woche zuvor, als ein Passant den Großbrand in einer Süd-Müll-Firmenhalle als erster entdeckt hatte. Jene 2000 Quadratmeter große Halle, in der Sperrmüll und Wertstoffe aus dem Gelben Sack gelagert und verarbeitet wurden, war dabei völlig zerstört worden.

Als „katastrophal“ für das Image des Unternehmens bezeichneten die beiden Geschäftsführer Dominic und Benedikt Eberhard am Freitagmittag das neuerliche Feuer auf ihrem Gelände im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Und entschuldigten sich bei Anwohnern und Feuerwehr für die Störung. „Wir sind ratlos“, sagten sie, wie es zu dem Brand kommen konnte. In dem 38 Kubikmeter großen Metall-Rollcontainer, dessen Inhalt jetzt Feuer fing, sei lediglich eine Lage Sägespäne gewesen; Reste von Farben und Lacken hafteten aber üblicherweise an den Wänden des Behälters.

Welche Lösungsmittel entweichen in die Umwelt?

In diesem werden laut Eberhard Lacke und Farben eingedickt; nicht mehr flüssiger, aber pastöser Abfall aus kommunalen Schadstoffsammelstellen und gewerblichem Müll dünste dort aus, bis er zum Verbrennen abtransportiert wird. Das Ganze geschehe im Freien und ohne Abzugsanlage. Um welche Art von verdunstenden Lösungsmitteln es sich dabei handelt, konnte die Firma noch nicht sagen. Die Lacke und Farben seien teils als „gefährlich“ und als „nicht gefährlich“ einzustufen. Das Verfahren sei von der zuständigen Behörde, der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd in Neustadt, so genehmigt. Die Behörde war dazu am Freitagnachmittag nicht mehr zu erreichen.

Der Vorgang aber sei „typisch – etwas, das jahrein jahraus so gemacht“ werde; monatlich würden so bearbeitet zwischen 15 und 40 Tonnen Müll das Firmengelände in Richtung Brennofen verlassen. Die verwendeten Sägespäne stammten alle von unbehandeltem Holz und würden niemals frisch als unterste Schicht in den Container gegeben. Auf die Späne würden dann normalerweise in einem zweiten Schritt die Farben und Lacke gekippt – samt der Behältnisse. Zu dem zweiten Schritt sei es am Donnerstag, als das Feuer ausbrach, laut Firma jedoch noch nicht gekommen.

Firma: Keine Hinweise auf Brandstiftung

Sabotage oder Brandstiftung schließen die Firmenchefs eigenen Angaben zufolge für den Vorfall am Donnerstagabend aus, zumindest die durch Bewegungen auslösende Kamera zeige nichts, was darauf hindeute. Der Rauch habe in dem Fall die Aufnahmen gestartet. Ein Meldesystem ist damit nicht verbunden. Die Polizei ist mit ihren Ermittlungen noch nicht so weit. Erst am Montag werde der Brandexperte der Polizeiinspektion Frankenthal die jüngste Brandstelle am Container näher untersuchen, sagte Philipp Ritscher von der örtlichen Polizei.

2018 waren bei einem Deponie-Unglück in Heßheim zwei Menschen ums Leben gekommen, nachdem beim Zusammenschütten zweier Fässer giftiger Schwefelwasserstoff entwichen war.

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