Rheinland-Pfalz Bauernverband: Versorgungslücken bei Obst und Gemüse möglich

Verbraucher müssen sich auf höhere Preise bei Obst und Gemüse einstellen. Auf unserem Bild ist ein Erdbeerfeld zu sehen.
Verbraucher müssen sich auf höhere Preise bei Obst und Gemüse einstellen. Auf unserem Bild ist ein Erdbeerfeld zu sehen.

Einige Obst- und Gemüsesorten drohen dem Deutschen Bauernverband zufolge wegen des Einreisestopps für Saisonarbeiter knapp zu werden. „Die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln ist nicht gefährdet, dennoch kann es durchaus bei verschiedenen Kulturen im Obst- und Gemüsebereich zu Versorgungslücken kommen“, sagte Verbandspräsident Joachim Rukwied der Deutschen Presse-Agentur. Die Verbraucher müssten zudem mit höheren Preisen etwa für Spargel und Beeren rechnen: „Diese Verknappung wird auch Auswirkungen auf den Preis haben.“

Pro Jahr arbeiten dem Bauernverband zufolge normalerweise rund 300.000 Saisonarbeiter in den deutschen Agrarbetrieben. Das Bundesinnenministerium hat allerdings vergangene Woche einen Einreisestopp erlassen, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen. Das treffe vor allem Obst-, Gemüse- und Weinbauern, aber auch größere Betriebe in der Tierhaltung „sehr hart“, sagte Rukwied. Der Einreisestopp müsse daher „so kurz wie möglich“ gehalten werden.

„Werden auf Saisonarbeiter nicht verzichten können“

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner möchte, dass ausländische Saisonarbeiter trotz Corona-Krise nach Deutschland kommen. „Wir werden auf Saisonarbeiter nicht verzichten können“, sagte sie am Mittwoch im „ARD-Morgenmagazin“. Die Landwirte seien in großer Not. Es ginge jetzt darum, den Zielkonflikt zwischen Infektionsschutz und Erntesicherung zu lösen. „Wir müssen eine Lösung finden, wir können die Bauern hier nicht hängenlassen“, betonte die CDU-Politikerin.

„Die Landwirte und ihre Mitarbeiter sind systemrelevant.“ Man müsse jetzt Standards für Saisonarbeiter aufstellen, um gesundheitliche Risiken für die Bevölkerung auszuschließen. Dabei ginge es vor allem um neue Hygienevorschriften. Nur Erntehelfer aus Deutschland einzusetzen, reicht laut Klöckner nicht aus. „Wenn die Ernte da ist, sie wartet nicht. Wir müssen es hinbekommen, dass sie geerntet werden kann.“

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