BASF BASF macht wegen Wintershall Milliardenverlust

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Der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF wird wegen bilanz-, aber nicht zahlungswirksamer Abschreibungen auf das Russland-Geschäft seiner Fördertochter Wintershall Dea für 2022 überraschend ein negatives Ergebnis nach Steuern vorlegen. Das teilte die BASF am Dienstag nach Börsenschluss bei der Bekanntgabe der vorläufigen Zahlen für 2022 mit.

Das Ergebnis der BASF-Gruppe nach Steuern beträgt 2022 voraussichtlich minus 1,376 Milliarden Euro. Der Wert des Vorjahres (plus 5,523 Milliarden Euro) wird damit deutlich unterschritten. Grund für das Minus sind die nicht zahlungswirksamen Wertberichtigungen auf Wintershall Dea in Höhe von 7,3 Milliarden Euro.

Die Konzerntochter Wintershall Dea spaltet das Segment Russland ab und bewertet es neu. Allein im vierten Quartal betrugen die Abschreibungen bei der BASF diesbezüglich 5,4 Milliarden Euro.

Tochter Wintershall will raus aus Russland

Wintershall Dea plant den Angaben zufolge einen vollständigen Rückzug aus Russland unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen. Wintershall-Dea-Chef Mario Mehren sagte: „Wintershall Dea wird ihre Aktivitäten in Russland beenden. Eine Fortführung unseres Geschäftes in Russland ist nicht haltbar. Russlands Angriffskrieg ist nicht vereinbar mit unseren Werten. Er hat die Zusammenarbeit zwischen Russland und Europa zerstört.“ Unmittelbar nach Beginn des Krieges hatte Wintershall Dea den Angriffskrieg verurteilt und reagiert. Das Unternehmen hat den sofortigen Stopp von Investitionen in neue Projekte in Russland und mit russischen Partnern außerhalb Russlands veranlasst.

Auch das operative Geschäft des BASF-Konzerns war von Russland und dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine beeinflusst, nicht zuletzt durch stark gestiegene Energiekosten. Vor Sonderposten und vor Zinsen und Steuern verdiente die BASF 2022 rund 6,88 Milliarden Euro, deutlich weniger als im Jahr zuvor (2021: 7,77 Milliarden Euro). Wegen der hohen Kosten vor allem in Europa hat das Unternehmen bereits ein Sparprogramm angekündigt.

BASF-Umsatz wächst

Der Umsatz des Ludwigshafener Chemiekonzerns wuchs den vorläufigen Zahlen zufolge hingegen wegen höherer Preise und positiver Währungseffekte um elf Prozent auf 87,3 Milliarden Euro. Eine Steigerung in dieser Höhe hatte der Dax-Konzern erwartet.

2021 hatten weltweit 111.000 Mitarbeiter in der BASF-Gruppe noch einen Umsatz von 78,6 Milliarden Euro erwirtschaftet.

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