Neustadt Voller Energie ans Sanierungsprojekt

Bei der jüngsten Sitzung des Klimaschutzbeirats (KSB) erläuterten der Dritte Beigeordnete Dieter Schuhmacher (SPD), Bauamtsleiter Wolfgang Jünger und Klimaschutzmanager Johannes Heberle das Projekt „Energetische Sanierung des Schwesternhauses“. Der Anbau – die katholische Kindertagesstätte St. Josef – soll im Vorfeld 2015 abgerissen und neu gebaut werden (wir berichteten). Die Gemeinde ist zuversichtlich, Zuschüsse für die Maßnahme über den Projektträger Jülich (siehe „Stichwort“) zu bekommen. Heberle sagte, er habe auf seine Anfrage, ob der derzeit von der Haßlocher Immobilen GmbH & Co KG (HIK) verwaltete Backsteinbau aus dem 19. Jahrhundert ein geeignetes, förderwürdiges Objekt sei, von dort telefonisch „grünes Licht“ bekommen. Weil die Kindertagesstätte St. Joseph (Anbau) nicht den Richtlinien des Landes für Kitas entspreche, sei ihr Abriss und Wiederaufbau 2015 ein Muss, sagte Jünger. In dem Zusammenhang biete sich 2016 die Sanierung des alten Schwesternhauses an, das ebenfalls in einem energetisch schlechten Zustand sei. Christoph Weitz (Grüne) wollte von Jünger Kennziffern zu Strom- und Wärmeverbrauch des Schwesternhauses wissen. Doch der Bauamtsleiter musste passen. Allerdings hatte er die letzten Heizölrechnungen im Kopf: Die seien hoch. Und die Elektroinstallationen seien sehr alt und müssten ebenfalls erneuert werden. Nun müssten die Grundlagen ermittelt werden, ob das Ganze sich rechne und welche Maßnahmen noch ergriffen werden müssten, sagte Jünger. Um einen Zuschuss zu bekommen, sei es unter anderem erforderlich, dass für beide Gebäude ein Pellet-Heizofen eingebaut werde. Erst wenn die Kosten klar seien, könne das Projekt im Beirat vorgestellt werden, gab Schuhmacher zu bedenken und bat um Verständnis, noch keinen Termin nennen zu können, wann das Konzept vorgestellt werde. KSB-Sprecher Ralf Berger (Piradili) regte an, auch die Schillerschule energetisch mit einzubinden. „Das wäre der ganz große Wurf“, sagte Jünger, könne aber momentan planungsmäßig nicht berücksichtigt werden, weil das in der Kürze der Zeit nicht zu schaffen sei. Berger und die Beiratsmitglieder standen dem Projekt zunächst skeptisch gegenüber, weil sie Alternativen aus dem Bestand öffentlicher Nichtwohngebäude vermissten, die im Energiebericht mit zum Teil verheerenden Strom- und Wärmeverbrauchskennziffern vertreten sind. Geprüft werden sollte unbedingt das Archiv der VHS, fand Energieberaterin Christina Fraude. Weitz erinnerte unter anderem an die Kita Trifelsstraße, das Bürgerbüro, die Salzlagerhalle und Gebäude auf dem Alten Friedhof. Da die Stelle des Klimaschutzmanagers auf 36 Monate befristet sei, müsse bei der Projektsuche und -auswahl schnell gehandelt werden, betonten Schuhmacher, Jünger und Heberle. Jünger sagte, dass die anderen Objekte nicht vergessen und Schritt für Schritt in Angriff genommen würden. So sei beispielsweise für den Alten Friedhof, vorbehaltlich der Zustimmung der Gremien, eine Flüssiggasheizanlage geplant. Die Umweltbeauftragte der Evangelischen Landeskirche, Bärbel Schäfer, mahnte, dass sich der Klimaschutzmanager nicht zu sehr auf „-Monitoring“ und die Einrichtung einer passenden Software für -Messungen konzentrieren solle, sondern mehr versuchen müsse, die Öffentlichkeit für Energiesparprojekte zu begeistern und einzubinden. Auch der Klimaschutzbeirat müsse in seinen Arbeitsgruppen mehr machen. Fünf von den etwa 30 angeschriebenen Vereinen mit Gebäuden hätten geantwortet und über ihre Maßnahmen für den Klimaschutz informiert, so Heberle. Bärbel Schäfer schlug ein Treffen mit den Vereinen und der Energieagentur vor, bei dem die im Klimaschutz nicht Aktiven sensibilisiert werden könnten. Am 10. Dezember soll im Gemeinderat ein neuer Klimaschutzbeirat für weitere zwei Jahre bestätigt werden. Ralf Berger will alle Beiratsmitglieder ansprechen, ob sie für eine neue Periode zur Verfügung stehen. (feli)

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