Ferienhits Tour vom OB-Büro zum Löschfahrzeug

An der Hauptfeuerwache durften die Kinder selbst Hand anlegen.
An der Hauptfeuerwache durften die Kinder selbst Hand anlegen.

Für Neustadts Oberbürgermeister Marc Weigel war es am Montag eine Premiere. Er öffnete sein Büro für einen „Ferienhit“ des Sommerferienprogramms für Kinder und Jugendliche.

„Das Jugendamt bringt sich jedes Jahr sehr engagiert ein und organisiert das Angebot. Das möchte ich unterstützen“, sagte Marc Weigel. Der Oberbürgermeister gestand, die rund 90 Minuten relativ spontan gestaltet zu haben. Er zeigte Fotos der wichtigsten städtischen Einrichtungen. Und führte die Gruppe in den Ratssaal, der zu früheren Zeiten – als noch vom Turm der Stiftskirche aus vor Bränden gewarnt wurde – die mittelalterliche Feuerwehr beherbergte.

Spannend fanden die Kinder auch den Blick in das Büro von Weigel und den Rathausspeicher. Weigel stellte die obersten Räume als „Asservatenkammer“ vor, wo die Gastgeschenke der Neustadter Partnerstädte aufbewahrt werden. Eine kleine Stadtführung schloss sich an. Neben dem Standesamt zeigte Weigel die Hertie-Baustelle und erklärte den Kindern, wo die Stadt an Grenzen stößt: „Das ist Privatbesitz und kein Eigentum der Stadt, wir können nicht Einfluss auf den Bau nehmen.“

Feuerwehrschlauch gut festhalten

Dann diskutierte er mit ihnen über den Onlinehandel. Staunend hörten die Jugendlichen, wie sich Weigel an seine Jugend erinnerte, als er sein Taschengeld im örtlichen Einzelhandel ausgegeben hat. Ganz wichtig war dem Oberbürgermeister die Verbindung zur Freiwilligen Feuerwehr. Daher schloss sich an die Bürgermeister-Doppelstunde ein Besuch der Hauptfeuerwache an. Mit Julia Boeckmann, Antonia Günther und Fabian Kluge, drei jungen ehrenamtlichen Feuerwehrleuten, hieß es dann „Wasser marsch“ – und gut die Schläuche festhalten, sobald das Wasser durch die Schläuche rauschte.

Der elfjährige Aron freute sich nicht nur über die Feuerwehrtechnik, sondern auch über einen Besuch der „heiligen Bürgermeister-Hallen“ und des Dachbodens, „da wo sonst niemand rein kommt“. Für Paula und Ayla war es wichtig, den Stadtchef einmal persönlich kennenzulernen. Und die elfjährige Theresa folgte gerne dem Vorschlag ihrer Eltern, sich bei diesem Ferienhit anzumelden.

Schweißtreibender Einsatz am Schloss

Beim Rundgang durch die Feuerwache lernten die jungen Besucher auch die Fahrzeuge kennen. Der „Allrounder“, das große Feuerwehrauto, das bei Einsätzen in der Stadtmitte als erstes ausrückt, hat besonders viele Werkzeuge an Bord. Das Auto rückt aus, sobald beim Alarm genügend Feuerwehrleute in der Feuerwache angekommen sind. „Wir sind nicht direkt einem Fahrzeug zugeteilt, wobei wir natürlich für besondere Fahrzeuge auch besondere Ausbildungen haben“, so Boeckmann.

Fabian Kluge berichtete vom schweißtreibenden Einsatz beim Waldbrand am Hambacher Schloss. Um solch einen langen Einsatz durchzustehen, müsse man sich ständig körperlich fit halten. Als der Alarm losging, sei klar gewesen, es wird ein harter, langer Einsatz bei großer Hitze, wo man viel trinken muss. Bis zu fünf Liter seien es wohl gewesen, ergänzt Boeckmann.

Wasser ist selbstredend auch das zentrale Element bei den Löschfahrzeugen. Beim „Allrounder“ liegen die Kinder mit den geschätzten 700 Litern weit unter dem tatsächlichen Wert, denn das Fahrzeug fasst 1600 Liter. Noch mehr passt in den großen Tanklaster mit 4000 Liter. Am Ende des Ferienhits sind sich die jungen Besucher einig, dass der Oberbürgermeister einen spannenden Job ausübt und die Feuerwehrleute in ihrer Freizeit ein aufregendes Ehrenamt bekleiden.

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