Neustadt Stübinger sprintet künftig für Mainz

Philipp Baron (links, hier im Juli bei der deutschen Jugendmeisterschaft in Rostock) möchte 1500 Meter bald unter vier Minuten l
Philipp Baron (links, hier im Juli bei der deutschen Jugendmeisterschaft in Rostock) möchte 1500 Meter bald unter vier Minuten laufen.

«Neustadt/Hassloch.» Das Wechselfenster für die Leichtathleten ist seit dem 30. November wie jedes Jahr nun geschlossen. Für die Leichtathletikvereine in der Region gibt es einige Veränderungen. Neuzugänge in der Jugendlaufgruppe des TV Gimmeldingen sind Calista und Branigan Kerls. Sie kommen vom LTV Bad Dürkheim zu Lauftrainer Jens Laudage.

„Calista, Jahrgang 2003, bringt Erfahrung aus der amerikanischen Cross-Country-Serie mit. Sie und ihr Bruder Branigan, Jahrgang 2001, sind gebürtige US-Amerikaner und werden auf der Mittel- und Langstrecke starten“, informiert Laudage. Weitere Neuzugänge sind Swetha Shuthakaran (Jahrgang 2005) und Sujan Shuthakaran (Jahrgang 2004). „Alle Neuzugänge trainieren schon seit September bei uns und haben sich hervorragend ins Team integriert“, sagt Laudage. Für den TV Gimmeldingen meldet Lothar Spilke mit Nele Hoffmann (Jahrgang 2005) einen Zugang von der LG Neustadt. „Sie trainiert Mehrkampf und suchte eine neue Trainingsgruppe und die räumliche Nähe zu ihrem Wohnort. Sie wird von Harald Hoffmann trainiert“, erklärt Spilke. Er muss den Wechsel seiner Sprinterin Nathalie Stübinger zum USC Mainz verschmerzen. Die 21-Jährige studiert in Mainz. „Der entscheidende Wechselgrund ist das ,Ferntraining’. Ich habe ihr empfohlen, sich in Mainz einem Verein anzuschließen. Etwas unglücklich bin ich über die Trainerwahl. Sie wird jetzt von Thomas Kohlbacher, dem ehemaligen Trainer und Lebenspartner von der verstorbenen Siebenkämpferin Birgit Dressel, gecoacht.“ Dressel starb 1987 nach Medikamentenmissbrauch. „Aber die Entscheidung für diesen Trainer liegt bei Nathalie als erwachsene Athletin. Letztlich war für sie die Trainingsgruppe mit gleichaltrigen Mädchen entscheidend. Ich lehne Kohlbacher aus ethisch-moralischen Gründen ab“, sagt Spilke. In seiner Trainingsgruppe gibt es keine Neuen. Als Stützpunkttrainer arbeitet er im Leichtathletikverband Pfalz (LVP) mit verschiedenen Athleten aus der Vorderpfalz. „So wurde eine enge Zusammenarbeit mit Kurt Büttler von der TSG Haßloch für Hochspringerin Franziska Sutter vereinbart. Sie trainiert seit Mai Hochsprungtechnik bei mir. Kurt Büttler kümmert sich um ihr allgemeines Training. Wir hoffen, dass sie ihr mentales Leistungstief vom Sommer überwindet.“ Spilke betont, dass auch alle anderen Kaderathleten des LVP in Lehrgängen und individuellen Einheiten von ihm mitbetreut würden, sofern sie es wünschten. Zwei Abgänge meldet der LC Haßloch. LCH-Vorsitzender Joachim Tremmel bedauert, dass die beiden Mittelstreckler Emil Leibrock und Philipp Baron den Club verlassen. „Als Dorfverein baut man die Athleten auf. Wir haben viel investiert in unsere Läufer. Aber das ist der normale Ablauf. Ich kann es zwar nachvollziehen, wenn die Athleten wechseln, weil sie aus der Region wegziehen. Aber solange jemand wechselt, obwohl er hier noch lebt, ist das schon für uns hart“, sagt Tremmel. Gefrustet stellt er fest, dass beide Läufer auch den LVP verlassen: Leibrock schließt sich der MTG Mannheim an. Der 19-Jährige hat im März das Abitur am Leibniz-Gymnasium in Neustadt abgelegt. Noch hat er kein festes Studienziel im Blick, liebäugelt aber mit Sportwissenschaft oder einem Pädagogikstudium. Anlass für den Wechsel nach Mannheim sei die Möglichkeit, dann in einem großen Team auch für die Mannschaftswertungen beispielsweise im Crosslauf oder mit einer 1000-Meter Staffel zu starten, berichtet Leibrock. Zumal er über das Training des Engelhorn-Sportsteams bereits den Lauftrainer der MTG Mannheim, Christian Stang, kennengelernt habe. Leibrock fährt zweimal wöchentlich zum Training nach Heidelberg und Mannheim. Er betont: „Ich bleibe Mitglied beim LC Haßloch. Wir haben uns im Guten getrennt.“ Philipp Baron wechselt zur LG Region Karlsruhe. Er wohnt in Lachen-Speyerdorf und wird mit Läufern aus der Pfalz eine Fahrgemeinschaft nach Karlsruhe bilden. Der 16-Jährige besucht die elfte Klasse des Kurfürst-Ruprecht-Gymnasiums und hat im Anschluss daran vielleicht ein Studium in Karlsruhe im Blick. Sein Ziel ist, die 1500-Meter-Distanz unter vier Minuten zu absolvieren und erneut die Norm für die deutschen Meisterschaften zu packen. Auch er schätzt die große Trainingsgruppe mit vielen Gleichaltrigen. „Der Karlsruher Trainer Günther Scheefer ist extrem gut. Im großen Team macht das Training mehr Spaß. Es gibt viele Läufer, die mich mitziehen. Ich bin sehr gut aufgenommen worden“, erklärt Baron. Er und Leibrock bedauern, dass der Mittel- und Langstreckentrainer beim LC Haßloch, Peter Koch, mit dem Coaching aufgehört hat. Baron: „Doch Holger Geiger hat mir auch sehr geholfen und passende Trainingspläne geschrieben. Der Wechselgrund liegt nur in dem größeren Team und den späteren Perspektiven in Karlsruhe.“

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