Neustadt Spielereien mit Bild und Wort
Tomas Schmit, dessen Name eigentlich zwei Buchstaben mehr aufweist und Thomas Schmidt lautet, gehörte zu Beginn der 1960er-Jahre zu den Pionieren der Fluxus-Bewegung. Bald wandte er sich von dieser avantgardistischen Kunstrichtung aber ab und beschäftigte sich mit dem Verhältnis von Bild und Sprache. Unter dem Titel „Bald ist wieder schneckentreffen“ stellt das Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen nun Zeichnungen des 2006 verstorbenen Künstlers aus.
Bekannt wurde Tomas Schmit in Fluxus-Kreisen mit seiner Performance „Zyklus für Wassereimer (oder Flaschen)“. Dabei wurde Wasser in einer Reihe von Gläsern oder Flaschen immer wieder umgefüllt, bis es verdampft oder verschüttet war. Die Aktion konnte sich über Stunden hinziehen und war bei Fluxus-Veranstaltungen sehr beliebt. Der damals gerade mal 20-jährige Tomas Schmit gehörte zu den Pionieren dieser Kunstrichtung, der es weniger um das fertige Werk gegangen ist als um die dahinterstehende Idee. Schon während der frühen Fluxus-Jahre interessierte Tomas Schmit sich brennend für Sprache und Zeichentheorie, insbesondere für den Zusammenhang von Bild und Wort. Ein besonders anschauliches Beispiel gibt dafür in der Ludwigshafener Ausstellung eine Zeichnung, die von einem kleinen Stückchen Brot ausgeht. Das reale Brot wird von einer gemalten Schnitte Brot abgelöst und dann durch das Wort „Brot“ ersetzt. Dieses wiederum wird von einem großen B mit rotem Punkt abgelöst und bildet so eine Art Rebus. Am Ende steht mit einem roten B das reine Zeichen und damit die vollkommene Abstraktion. Zu Lebzeiten war Tomas Schmit ein anerkannter Künstler. Inzwischen ist er ein wenig in Vergessenheit geraten. Die Ausstellung im Wilhelm-Hack-Museum präsentiert nun rund 120 Zeichnungen des 1943 in Wipperfürth geborenen und 2006 in Berlin gestorbenen Künstlers. Ausstellung Zu sehen im Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen bis 17. September, dienstags, mittwochs und freitags, 11 bis 18 Uhr, donnerstags, 11 bis 20 Uhr, sowie samstags und sonntags, 10 bis 18 Uhr.
