Neustadt Sobirey: Startschuss im Herbst

Soll wieder zugänglich und mit Sitzstufen versehen werden: das Wasserbecken beim Juliusplatz.
Soll wieder zugänglich und mit Sitzstufen versehen werden: das Wasserbecken beim Juliusplatz.

Läuft alles wie vorgesehen, kann es im Herbst mit dem Prestigeprojekt „Wasser in die Stadt“ losgehen. Darüber hat der Vorsitzende der Bürgerstiftung „Lebenswerte Stadt“, Frank Sobirey, am Dienstag im Innenstadtbeirat informiert. Erster Bauabschnitt wäre, wie mehrfach berichtet, in der Laustergasse vor dem Klemmhof.

Klar stellen wolle er nochmals, dass es alleine aus finanziellen Gründen nicht möglich sei, den verrohrten Speyerbach wieder offen zu legen. „Aber wie orientieren uns am ursprünglichen Verlauf und zeichnen diesen gewissermaßen an der Oberfläche nach“, so Sobirey. Die ersten Gestaltungspläne der von der Stadt beauftragen Landschaftsarchitekten Hofmann und Röttgen aus Limburgerhof seien nach Rücksprache mit der Struktur-und Genehmigungsdirektion Süd als zuständige Wasserbehörde sowie nach einigen Untersuchungen minimal verändert worden. So wird laut Sobirey ein Wasserschöpfrad eine sichtbare Verbindung zwischen offenem Speyerbach und dem innerstädtischen Projekt schaffen. Statt im Bereich des Casimirianums, wie zunächst geplant, soll das Schöpfrad aber um einige Meter Richtung Marienkirche versetzt werden. Besonders freut Sobirey außerdem, dass eine Art „Projekt grünes Dreieck“ entstanden sei: In Zusammenarbeit mit der evangelischen und der katholischen Kirche solle eine „der derzeit noch hässlichsten Ecken der Stadt“ wieder aufgewertet werden. Diese liege in direkter Nachbarschaft zum Wasserbecken hinter dem Juliusplatz, das wieder zugänglich gemacht und mit abgestuften Sitzgelegenheiten versehen werden soll. Darüber hinaus gibt es laut Sobirey eine leicht abgewandelte Lösung für den Bereich vor dem Klemmhof, von dessen Pumpen sich die Projektplaner unabhängig machen wollen. Eine unterirdische Toilettenanlage in Höhe der Tiefgaragenzufahrt führt außerdem voraussichtlich dazu, dass der überirdische Wasserlauf etwas versetzt werden muss. Ein weiteres Thema, das den Innenstadtbeirat beschäftigt hat, ist, dass Anwohner und Geschäftsleute ihre Mülleimer und Wertstoffsäcke nach wie vor deutlich zu früh auf die Straße stellen. An die vom Innenstadtbeirat erreichte Satzungsvorschrift „frühestens ab 19 Uhr am Tag vor der Abholung“ hielten sich leider die wenigsten, so der Sprecher des Arbeitskreises Sauberkeit, Paul-Walter Erdelt (SPD). Der Innenstadtbeirat hat daher ein Appellschreiben aufgesetzt, das der Eigenbetrieb Stadtentsorgung zusammen mit einer von Beiratsmitglied und Künstler Gerhard Hofmann gestalteten Plakette an alle Betroffenen versenden will. Die Plakette könne zur eigenen Erinnerung einfach direkt auf die Mülltonne geklebt werden, so Erdelt. Fruchte auch das nicht, müsse es Kontrollen und entsprechende Sanktionen geben. Unterdessen sollen bei der Reinigung der Fußgängerzone die Anlieger und vor allem jene, die Essen ausgeben, stärker in die Pflicht genommen werden. Das habe er in einem Gespräch mit Oberbürgermeister Marc Weigel erörtert, informierte Erdelt. Ebenfalls gesprochen habe man über das Problem, dass die städtischen Kehrmaschinen durch am Straßenrand parkende Autos oft in ihrer Arbeit behindert würden. Hier schlägt der Arbeitskreis Sauberkeit ein Halteverbot zu bestimmten Zeiten vor. Unzufrieden zeigte sich der Beiratsvorsitzende Norbert Schied (CDU) mit der Abstimmungssitzung über den Verkehrsversuch auf der B 39 in Höhe des Hauptbahnhofs. Wie am Samstag berichtet, soll der Test zeigen, ob die Fußgängerunterführung am Saalbau geschlossen werden kann. Dem hatten in einer gemeinsamen Sitzung der Bauausschuss bei zwei Enthaltungen zugestimmt, während sich der Innenstadtbeirat gespalten zeigte. Der Innenstadtbeirat habe keine Zeit gehabt, sich vorab mit den Plänen auseinanderzusetzen. „Hier bitten wir in Zukunft um rechtzeitige Information“, so Schied. Einen weiteren Kritikpunkt äußerte er hinsichtlich der Ampelschaltung in der Exterstraße: Nach der Talstraßen-Baustelle sei diese bis heute nicht in ihren ursprünglichen Takt zurückgesetzt worden.

x