Neustadt SCN tanzt Samba mit dem SV Weiden

Neustadt. Mit dem 15:6 (7:1, 1:2, 1:2, 6:1)-Heimsieg am Samstag gegen den SV Weiden bleibt Wasserball-Bundesligist SC Neustadt weiter ungeschlagen an der Tabellenspitze der B-Gruppe. Die Weidener, im Vorjahr noch mit zwei Siegen in der Hauptrunde gegen den SCN erfolgreich, waren im ersten Viertel nur ein Spielball für die Gastgeber.

Die Fans rieben sich verwundert die Augen, ähnlich wie die Fernsehzuschauer bei der Fußball-WM in Brasilien, als Deutschland mit 7:0 gegen die Gastgeber führte. In den ersten acht Minuten tanzten die Neustadter Samba mit dem Gästeteam. So war es nur folgerichtig, dass der Torreigen in der zweiten Minute vom Neuzugang aus Brasilien, Kevin Oliveira, eröffnet wurde. Dann folgten drei Treffer von Linkshänder Martin Görge. Tor Nummer zwei fiel aus einer tollen Kombination der beiden Linkshänder Oliveira und Görge. Oliveira schwamm als Rechtsaußen auf der Position, die Martin Görge selbst oft einnimmt. Doch der Ex-Ludwigshafener wechselte sich taktisch geschickt mit dem Brasilianer ab und tauchte plötzlich anspielbereit auf der Centerposition auf. Die Abwehr der Weidener war auseinandergehebelt, Torhüter Vladimir Srajer chancenlos. Auf der Gegenseite blieb Michael Knelangen fehlerfrei. Im Spiel der Vorwoche hatte er nach einem schwachen Beginn sein Gehäuse verlassen müssen und war von Abel Müller ersetzt worden. „Diesmal hat das Aufwärmen schon besser geklappt. Meine Auswechslung beim Spiel gegen Krefeld war berechtigt. Es ist gut zu wissen, dass wir zwei gleichwertige Keeper haben“, so Knelangen nach dem Spiel. Im ersten Viertel kümmerte sich Martin Görge weiterhin für ein gutes Torverhältnis. Endlich klappte das Überzahlspiel auf Anhieb. Mit flüssigen Kombinationen der Pfälzer gab es für die Weidener in Unterzahl keine Abwehrchance, als Görge zum Schuss ansetzte. Das intensive Überzahltraining, das Trainer Dragan Matutinovic im Vorfeld angekündigt hatte, zeigte damit Wirkung. Erst wenige Sekunden vor Schluss des ersten Abschnitts gelang Weiden durch Stefan Kick der Treffer zum 1:7. Doch der Gast steckte nicht auf. In einer kurzen Pause verdeutlichte Weidens Coach Wodarz Gerhard die Taktik, die er eigentlich von Beginn an geplant hatte. „Starkes „Pressing“, also Manndeckung, wollten wir ab der ersten Minute spielen. Doch wir waren inkonsequent und leisteten uns zu viele Fehler im Spielaufbau“, erklärte er. Sein Team zeigte eine tolle Moral. Viertel Nummer zwei und Viertel Nummer drei gingen mit jeweils mit 2:1 an die Gäste. Wodarz: „Im dritten Abschnitt hatten wir die Chance, richtig heranzukommen. Aber wenn man gewinnen will, muss man auch die Tore schießen. Das bessere Team hat heute gewonnen.“ Der letzte Abschnitt gehörte erneut den Pfälzern. Das kraftzehrende Spiel der Gäste zeigte Wirkung. Jetzt war es SCN-Kapitän Matthias Held, der Zeichen setzte. Held wurde nicht nur wegen seiner vier Treffer, darunter ein Traumtor nach einem Fernschuss über 15 Meter, sondern auch wegen seiner Spielübersicht und seines Abwehrverhaltens zum Spieler des Tages gekürt. Unglücklich agierte der Sohn des Trainers: Bojan Matutinovic fehlte im Angriff in einigen Situationen die Kraft, um sich gegen die Weidener Verteidiger zu behaupten, die nicht zimperlich mit dem trickreichen Kroaten umgingen. Erst in der 29. Minute gelang Matutinovic junior „sein Tor“. Matutinovic senior indes war nach dem Schlusspfiff „sehr zufrieden.“ Er ging nachsichtig mit seinem Team um. „Nach der 7:0-Führung war es normal, dass die Spannung abfällt und man nachlässig wird. Es war ein großes Spiel.“

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