Neustadt Schnell, aber energiesparend fahren

91-81364821.jpg

Neustadt (wij). Bereits zum vierten Mal weilten die besten bundesdeutschen Junioren-Mountainbiker am Wochenende zum Fahrtechnik-Lehrgang mit Bundestrainer Marc Schäfer (Bad Homburg) und Technik-Trainer Rene Schmidt (Remda) in Neustadt. Mit dabei war als Gast U23-Mountainbiker Lukas Baum, der einst den Kurs am Ludwigsbrunnen mit seinem Trainer Wolfram Kurschat „geschmiedet“ hatte.

Noch ehe es ins Gelände ging, hatte Marc Schäfer seine Schützlinge auf dem Haardter Sportplatz versammelt. Die richtige Kurventechnik auf Mountainbike stand auf dem Programm. Dazu hatte der 32 Jahre alte Sportwissenschaftler, der seit 2015 als Bundestrainer der U19 das Sagen hat, einen Parcours mit bunten Hütchen abgesteckt. Die EM-Siebte Anna Saier (Offenburg), der deutsche U17-Meister David List (Friedrichshafen), Adrian Hummel (Böhringen) und Jannik Zurnieden (Freiburg) folgten seinen Ausführungen. Im Mittelpunkt standen Geschwindigkeit, Sitzposition, aber auch die perfekte Radbeherrschung. Auch deswegen, weil Schäfer zuletzt zwölf Tage mit seinem Kader auf Mallorca Grundlagenausdauer, aber auch intensive Einheiten auf dem Straßenrennrad geübt hatte. „Mir war es wichtig, dass wir uns zunächst an das Bike wieder gewöhnen“, so der Bad Homburger. So kam die Fahrtechnik an den drei Tagen nicht zu kurz. „Die Strecken bei den Weltcups werden immer schwieriger und anspruchsvoller. Da geht es darum, so effektiv wie möglich den Energieeinsatz zu steuern, um die optimale Leistung zu erzielen“, erklärte Schäfer. Gerade die Abfahrten hatten er und sein Kollege Schmidt im Fokus. Das Ziel war es, Abfahrten möglichst schnell, aber energiesparend runterzufahren. Die wissenschaftliche Auswertungen ergaben, dass häufig Abfahrten zu aggressiv gefahren werden, dem Sportler dann beim nächsten Anstieg die Kräfte fehlen. „Man muss ihnen auch mal sagen, bleibt ruhig und entspannt“, ergänzte Schmidt, der Technik-Experte. Sie sind ständig mit ihren Schützlingen im Gespräch, geben Ratschläge und analysieren im Detail, während sich Mechaniker Martin Welz in den kurzen Pausen um ihre Räder kümmert. Die Trainer hatten auch großes Lob für ihre Athleten. „Sie sind auf einem sehr hohen Niveau“, sagte Schäfer. Das bestätigte auch Lukas Baum, der Ex-Welt- und Europameister der Junioren, seinen derzeitigen Kollegen. Der Neustadter begleitete den Nationalkader beim dreitägigen Lehrgang mit fünf Trainingseinheiten von bis zu zweieinhalb Stunden. „Die Bedingungen sind hier einfach ideal für unsere Lehrgänge“, meinte Schäfer. Die Weichen dafür hatten Baum und sein Trainer Wolfram Kurschat damals geschaffen. „Wir wollten eine Strecke so schwer machen, dass wir im Weltcup keine Überraschungen mehr fürchten müssen“, sagte Baum. Eine Strategie, auf die der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) nicht verzichten möchte, weswegen er auch künftig gerne seine Athleten zu Lehrgängen an die Weinstraße schickt. (wij)

x