Wasserball SC Neustadt zweimal im Stadionbad gefordert

Hält mit seiner Erfahrung das Bundesligateam des SC Neustadt zusammen: Matthias Held.
Hält mit seiner Erfahrung das Bundesligateam des SC Neustadt zusammen: Matthias Held.

Die Sportler des SC Neustadt sind am Wochenende gleich zweimal im Wasser. Zweitliga- und U18-Akteure steigen ins Neustadter Becken. Jedes Team hat eigene Ziele.

Gleich zwei Wasserballpartien stehen am Wochenende im Stadionbad an. Am Samstag um 18 Uhr ist das Männerteam des SC Neustadt in der Zweiten Liga Süd gegen den Tabellenvorletzten Darmstadt am Ball. Am Sonntag um 14 Uhr spielen die U18-Junioren gegen Tabellenführer Spandau Berlin.

Auch wenn U18-Trainer Peter Jacqué am Sonntag keinen Druck aufbauen möchte, es geht dennoch für den SCN-Nachwuchs um sehr viel. Nach der unglücklichen Niederlage in Bochum stehen jetzt die Westdeutschen auf dem begehrten Tabellenplatz zwei. Neustadt ist nur Dritter. Nur die zwei Erstplatzierten kommen in der Zwischenrunde in den Genuss, Partien gegen die A-Gruppe auszutragen. Primus der B-Gruppe ist Spandau. Der SCN kassierte zu Saisonbeginn eine knappe 9:11 Niederlage in Berlin. Aber Jacqué weiß: „Spandau hat zwei sehr starke Angreifer. Wir können sie nicht ausschalten, wir müssen versuchen, sie einzuengen.“

Feinabstimmung vermisst

Der erfahrene Coach ist noch nicht mit der Feinabstimmung zufrieden: „Nicht immer können alle Akteure am Training teilnehmen, sei es wegen Krankheit oder weil sie noch nicht im Lande sind.“ So stößt der starke bulgarische Nachwuchsmann Maxim Bahchenow erst jetzt wieder zum Team. Mit Michail Wolgin stößt ein Spieler mit Zweitliga-Erfahrung aus seinem Heim-Verein Fulda mit Zweitspielrecht zum SCN-Team. Obwohl ein doppelter Punktgewinn des SCN die Chancen auf den zweiten Platz erheblich erhöht, möchte Jacqué den Druck nicht auf sein Team legen. Jacqué: „Wir sind Außenseiter. Wir wollen mit Spaß in das Match gehen, mit Spielfreude auftreten und uns teuer verkaufen.“

Thorsten Preuß, Trainer der Zweitliga-Männer, ist in einer wesentlich komfortableren Position. Der SCN ist Tabellenführer, Gegner Darmstadt hat erst zwei Punkte auf dem Konto nach einem 7:6-Heimsieg gegen Frankfurt. Preuß baut, ganz im Gegensatz zu Jacqué, durchaus einen gewissen Druck für sein Team auf. Gerade gegen scheinbar leichtere Gegner möchte er volle Konzentration sehen. Vermeidbare Fehler, überhastete Angriffe seines Teams, in dem er so viel Potenzial sieht, ärgern ihn. Zumal er seine Mannen für eventuelle Aufstiegsspiele zur Ersten Liga einstellen muss. Als Tabellenführer ist der Anspruch „Aufstieg in die Bundesliga“ entsprechend bereits in den Rundenpartien mit vielen Treffern umzusetzen.

Jugend einbauen

Der SCN hat sich entscheidend verstärkt. Die jungen Spieler, teilweise noch U20, werden von Kapitän Matthias Held und den neuen Teamkollegen wie Ex-Nationalspieler Timo van der Bosch, Tim Hornuf und dem spielfreudigen Spanier Sergio Roman Ramirez im Becken in Szene gesetzt. Doch darin könnte ein Problem stecken, schließlich reduziert sich so die Wasserzeit für den eigenen Nachwuchs. Coach Preuß hat das erkannt. Er lobt die jungen Spieler: „Sie hören mit offenen Ohren und großen Augen zu, wenn die anderen Spieler etwas sagen. Sie versuchen, die Tipps anzunehmen.“

Bei den leichteren Gegnern des SCN möchte Preuß künftig den Nachwuchs häufiger ins Becken schicken. „Sie brauchen ihre Spielanteile“, betont er. Natürlich müsse er bei den starken Gegnern zunächst auf die „erste Sieben“ setzen, um einen Vorsprung rauszuholen. Doch aktuell bastelt er an einer besonderen Variante im Wechselspiel. Er habe tolle Spieler auf der Bank, so könne er zwei Blöcke bilden, die dann jeweils ins Becken gingen. Um die wichtigen Positionen wie Center und Verteidiger werde er so die Spieler herumbauen.

Xaver Schädler, 19 Jahre, mit der U18 des SC Neustadt vor zwei Jahren deutscher Vizemeister, war sogar auf den Sprung in die Junioren-Nationalmannschaft. Doch Schädler wollte sich auf das Abitur und seine folgende Ausbildung als Winzer konzentrieren. Die Ausbildung läuft gut, er kann dreimal in der Woche am Training teilnehmen. Weil er als Winzer viel auf den Beinen ist, muss er am Abend auch den inneren Schweinehund überwinden. „Wir haben eine gute Mischung im Kader. Das motiviert, auch wenn ich müde bin, doch ins Training zu gehen. Und wenn ich dann dort bin, läuft es immer prima. Und ich bin froh, hingegangen zu sein“, betont er. Ob man in das Training gehe, sei schließlich Kopfsache. Die Neuzugänge seien so positiv und passten so gut in das Team, dass es einfach einen gesunden Konkurrenzdruck gebe. Schädler: „Wir mögen uns alle, doch diese interne Konkurrenz spornt uns alle an.“ Tossi (so nennen die Spieler Trainer Thorsten Preuß) habe die Einsatzzeiten bisher schon gut geregelt.

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