Neustadt Neue „Aufenthaltsräume“ für die Friedhöfe

Die Grünanlagen verschönern und für die Besucher der Friedhöfe Plätze schaffen, an denen sie verweilen können – das sind zwei Ziele, die sich Michael Fuhrer gesteckt hat. Der Landschaftsgärtner und studierte Landespfleger ist seit Februar Leiter der Abteilung Garten und Friedhof der Stadtverwaltung. Grünflächen sei eigentlich die richtige Bezeichnung, sagt Fuhrer. Nicht nur in diesem Punkt hat er klare Vorstellungen von seiner neuen Tätigkeit, und man merkt schnell, dass der 51-Jährige nicht aus der Verwaltung kommt. Der gebürtige Ludwigshafener, der in Haßloch aufgewachsen ist, hat nach seiner Ausbildung zum Landschaftsgärtner und einem Fachhochschulstudium der Landespflege als Angestellter in Betrieben gearbeitet, war selbstständig und zwölf Jahre Geschäftsführer eines Garten- und Landschaftsbaubetriebs in Neustadt. Die Stadt ist Fuhrer nicht nur aus der beruflichen Perspektive bekannt, er hat auch einige Jahre hier gewohnt. „Neustadt ist schön“, sagt er. Und habe „das Know-how, um einiges zu verbessern“. Dazu gehört, „dass die Grünanlagen schöner werden“. Zunächst sollen im Rosen- und im Kriegergarten, in der Welsch-Terrasse, der Hauber- und der Hetzelanlage Bäume und Hecken ausgeschnitten und weitere Maßnahmen ausgeführt werden. Im Lauf der Zeit will Fuhrer einige Anlagen etwas und die Bepflanzung teilweise ändern. „Ich möchte im Rosengarten wieder die Rosenbögen anlegen, die es dort gab“, nennt er als Beispiel. Soweit ist es zwar noch nicht, doch haben im Rosengarten kleinere Arbeiten schon begonnen. Auch bei den Friedhöfen hat Fuhrer bereits erste Akzente gesetzt. Er habe sich die Planung für die neuen Bestattungsformen angeschaut „und dort, wo man etwas ändern müsste, habe ich mich mit den Ortsvorstehern in Verbindung gesetzt“. In Diedesfeld, Königsbach und Lachen-Speyerdorf sollen die neuen Bestattungsformen nun an andere Standorte verlegt werden. Das neue Angebot sei ein guter Ansatz, um auch sonst auf den Friedhöfen etwas zu ändern. „Ich möchte Aufenthaltsräume schaffen“, sagt Fuhrer. So sollen Bänke aufgestellt werden, besonders auf dem Hauptfriedhof. Dort will er auch an einigen Stellen Büsche entfernen, Hecken ergänzen, einen zugewachsenen Zaun freischneiden. Die vorhandenen Freiflächen sollen weitgehend erhalten bleiben. Die Friedhöfe in den Ortsteilen seien gut gepflegt. „Auf dem Hauptfriedhof arbeiten wir auf“, so Fuhrer. Er hat seine neue Stelle in einer arbeitsintensiven Zeit angetreten. Denn die Vegetation entwickelt sich aufgrund des milden Wetters schnell, und für alle Arbeiten stehen nur 20 Mitarbeiter zur Verfügung. „Mehr sind es nicht, und das muss reichen“, so Fuhrer. Ab 5. Mai beginnt zudem die Sommerbepflanzung von Grünflächen, Blumenkübeln und -kästen. Die Pflanzen wurden in der Stadtgärtnerei gezogen. Fuhrer legt Wert darauf, zwischen Abteilung Grünflächen und Stadtgärtnerei zu unterscheiden, obwohl letztere ebenfalls zu seiner Abteilung gehört. Bei der Stadtgärtnerei ist Bernd Tremmel seit vielen Jahren in den Gewächshäusern für die Aufzucht der Pflanzen zuständig. Die Stadtgärtnerei ist auch Pflegestation für Topf- und Kübelpflanzen, die in Amtsstuben oder bei Veranstaltungen gelitten haben. Ihren Bestand möchte Fuhrer etwas vergrößern, so dass „Pflanzen-Patienten“ ausgetauscht werden und sich in der Stadtgärtnerei erholen können. Als Selbstständiger war Fuhrer gewohnt, selbst über Anschaffungen zu entscheiden. Er weiß, dass das nun anders ist, doch ein allzu großer Unterschied sei das nicht. Auch in seiner Freizeit gärtnert der 51-Jährige gern – dann aber im eigenen Gemüsegarten in Speyer, wo er mit seiner Familie wohnt.

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