Neustadt Nachruf: „Sie hinterlässt eine große Lücke“

211 Blutspenden ergab die Typisierungsaktion.
211 Blutspenden ergab die Typisierungsaktion.

Für den TV Mußbach, die Trachtengruppe und viele Mußbacher war es ein trauriger Jahresabschluss. Denn die langjährige Übungsleiterin Birgit Esch, die an Leukämie erkrankt war, ist kurz vor den Weihnachtsfeiertagen gestorben und wurde am 29. Dezember unter großer Anteilnahme in Mußbach beigesetzt. Der Sportverein hatte, als die Erkrankung publik wurde, eine große Typisierungsaktion in die Wege geleitet. 211 Personen beteiligten sich daran und ließen sich Anfang Dezember bei der Aktion in der Mußbacher Sporthalle per Blutabnahme typisieren (wir berichteten). Kerstin Riesterer, eine der Organisatoren, hielt, wie viele aus dem großen Team des Sportvereins, während der Erkrankung Kontakt zu Esch: „Wir hatten uns schon so gefreut. Birgit rief uns montags nach der Typisierung an und teilte uns mit, dass aus der großen Spenderkartei ein geeigneter Stammzellenspender gefunden worden sei. Das war zwar noch nicht das Ergebnis unserer Aktion, aber es gab uns Hoffnung.“ Bei den Untersuchungen im Krankenhaus stellte sich dann aber heraus, dass wegen der fortgeschrittenen Erkrankung keine Stammzellenübertragung mehr möglich war. „Diese Nachricht hatten wir schon mit Bestürzung aufgenommen. 24 Stunden später kam dann die traurige Mitteilung, dass unsere Sportkameradin gestorben ist“, sagt Riesterer. Esch hinterlässt ihren Ehemann, zwei Kinder und Enkelkinder. Auch beim TV Mußbach ist die Lücke groß. Riesterer betont: „Sie war seit vielen Jahrzehnten Übungsleiterin für das Kinderturnen. Zusammen mit Uschi Golomuzdow kümmerte sie sich um die Belange der jungen Sportler. Vor allem hatte sie ein besonderes Händchen für die kleinen Nöte und Bedürfnisse der Kinder. Sie kümmerte sich geduldig und mütterlich um sie. Sie wird uns sehr fehlen. Solch Kindergruppen können nicht nur durch eine Übungsleiterin geleitet werden. Sie hinterlässt eine große Lücke.“ Auch in der Trachtengruppe Mußbach war Esch sehr engagiert. Für den TV Mußbach war auch die große Anzahl an Geldspenden Beleg dafür, wie sehr Esch in dem Weindorf verwurzelt war. „Wir erhielten über 8600 Euro auf unser Spendenkonto. Dazu kommen die Einnahmen aus Kaffee- und Kuchenverkauf und der im Ort verteilten Spendenkasse von rund 1000 Euro. Das bedeutet, dass wir die Kosten der Laboruntersuchungen, die bei rund 50 Euro je Probe liegen, auch abdecken können. Vielleicht können so Spender für andere Erkrankte rechtzeitig gefunden werden,“ so Riesterer.

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