Neustadt Mobile Wohnheime eine Überlegung wert

Mit knapp 400 weiteren Asylsuchenden rechnet Neustadt aktuell allein von September bis Dezember dieses Jahres. Das wären doppelt so viele, als bislang erwartet wurden. Die Unterkunftssituation bleibt deswegen angespannt. Neueste Idee: mobile Wohnheime.

Derzeit leben 341 Asylbewerber in der Stadt. Die Mehrzahl ist in privaten oder öffentlichen Wohnungen untergebracht, rund 70 Bewohner zählt das Flüchtlingsheim auf der Haardt, 40 die Gemeinschaftsunterkunft im Gewerbegebiet Naulott, beide sind voll belegt. Die Heimerweiterung läuft ebenso wie der Umbau eines früheren Gästehauses in der Hambacher Andergasse; indes kosten vor allem die Brandschutzauflagen viel Zeit. Daneben werden zwei Bundes- und Landesgebäude hergerichtet, eine Gemeinschaftsunterkunft in der Landwehrstraße soll bis Mai 2016 stehen. Auf einem Grundstück im Knappengraben ist weiter offen, ob die städtische Wohnungsbaugesellschaft dort preisgünstigen Wohnraum schafft. „Wir hatten eine stabile Ausgangslage“, die angesichts der jüngsten Landeszahlen nun um das Dreifache übertroffen werde, so Bürgermeister und Sozialdezernent Ingo Röthlingshöfer. Neben wichtigen Fragen wie die Betreuung und Integration der Asylsuchenden stehe damit wieder die Unterkunftsfrage an erster Stelle, sagt Marion Walz, Leiterin des Fachbereichs Jugend, Familie und Soziales. Gleichzeitig habe das Sozialamt weiteren Personalbedarf bei der Personalabteilung angemeldet. Um schnell reagieren zu können, sei im Gespräch mit Oberbürgermeister und Baudezernent Hans Georg Löffler vereinbart worden, für die Einrichtungen in Haardt und Hambach ein „Zwischenbrandschutzkonzept zu formulieren“. Auf diese Weise soll dort zumindest ein Teil der Asylsuchenden schneller einziehen können. Da dies, sollten sich die Prognosen bestätigen, nicht ausreichen werde, sei zudem die Idee von mobilen Wohnheimen und Wohnwagen als Unterkünfte geboren worden. Diese müssten dort stehen, wo die notwendige Infrastruktur vorhanden sei, zum Beispiel Parkplätze von Schwimmbädern oder Gemeindehallen. Eine Alternative wären Holzhäuschen wie in einem Schrebergarten. „Wir wollen auch weiterhin keine Gemeindehalle belegen oder in Zelte ausweichen“, erklärt Röthlingshöfer. Das bedeute aber nicht, dass vorhandene Infrastruktur nicht genutzt werde. „Wir leben wieder mit Zwischenlösungen, das ist einfach so“, stellt Walz fest. Und keiner könne sagen, „wo geht es hin und wo hört es auf“. (ahb)

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