Neustadt Mein Lieblingsplatz: Im Atrium bei Sonnenuntergang

Rainer Nosbüsch in „seinem“ Atrium.
Rainer Nosbüsch in »seinem« Atrium.

Rainer Nosbüschs (62) Lieblingsplatz ist im weitesten Sinn sein Arbeitsplatz. Der Studiendirektor und Mittelstufenleiter am Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium (KRG) meint damit weder Schreibtisch noch Lehrerpult. Nosbüsch zieht es unter den freien Himmel in den Innenhof des Quadrates, in das „Atrium“. Sein erster Eindruck vom Gebäude war 1990 zwar „verheerend“, aber das Atrium, das von Architekt Gerhard Dürr bewusst nach griechischem Vorbild mit Bühne und aufsteigenden Zuschauerrängen geschaffen wurde, passt perfekt zu einem altsprachlichen Gymnasium. „So entstand Liebe auf den zweiten Blick“, erzählt Nosbüsch. Seit 28 Jahren unterrichtet er am KRG und verbindet mit dem Atrium viele Erinnerungen. Es gab Übernachtungen mit Schülern unter dem Sternenzelt, Grillpartys mit Abschlussklassen, Unterricht im Freien und Kunstinstallationen. „Aus der Erinnerung stechen einige Ereignisse heraus. So ein Open-Air-Kinoabend mit dem Stummfilm Nosferatu 1993, den die spätere Regisseurin Susanne Kurz organisierte mit Live-Klaviermusik und Rocky Horror Picture Show-Party.“ Viele Theater- und Musikaufführungen folgten, wie etwa die Aufführung von Romeo und Julia 2016, die von Norbert Dreyer inszeniert wurde. Am letzten Tag des Schuljahres versammelt sich die Schulgemeinschaft im Atrium und ehrt Schüler, die besondere Leistungen erbracht haben. „Das geht auf eine Idee des viel zu früh verstorbenen Kollegen Werner Dech zurück“, betont Nosbüsch: „Wenn der Lärm verklungen ist, langsam Ruhe im Schulhaus einkehrt, dann ist es gute Tradition, dass man mit einigen Kollegen bis Sonnenuntergang im Atrium zusammensitzt, erzählt, singt, mit einem Glas Wein in der Hand.“

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