Neustadt Land und Leute:

Nicht geplant, nicht abgesprochen - ihr Entschluss kommt spontan nach Lust und Laune und wie das Wetter gerade mitspielt. Katrin und Michael Kobel packen ab und an ihre blinkenden Flügelhörner ein, wandern durch Iggelbacher Streuobstwiesen hoch hinauf zum Aussichtspavillon am „Eckel“ und blasen von dort ein Ständchen hinunter ins idyllisch gelegene Walddorf. Weit schallt es in den Pfälzerwald. Am vergangenen Sonntag konnte man drunten im Ort über eine Stunde lang dem Duett wieder lauschen und alpenländische Weisen aus klangvollen Blasinstrumenten genießen. Romantik pur und Urlaubsstimmung. Katrin und Michael Kobel sind seit vielen Jahren Vollblutmusiker. „Aber keine Profis“, wie das Elmsteiner Ehepaar aus dem Ortsteil Schafhof betont. Sie stammen vom Musikverein Elmstein, dessen langjähriger Vorsitzender Kobel ist. Ihr musikalisches Engagement ist mannigfaltig. Die Kobels machen Wirtshaus-Musi mit dem Quartett „Rehragout“ und gehören zum bekannten Ensemble „K.u.K. und die Pfälzer Musikanten“ sowie dem K.u.K. Blechbläserquintett, die der 42-Jährige, von Beruf Banker in leitender Position, vor vielen Jahren gründete. Bei den „Original Otterstädter Musikanten“ treten die Elmsteiner als Gesangsduo auf. „Wenn wir hier oben zwanglos in freier Natur mit dem tollen Ausblick über Iggelbach musizieren, lassen wir die Seele baumeln. Das bedeutet für uns relaxen vom Alltag“, erzählt die Erzieherin Katrin Kobel. Ein paarmal waren sie schon hier oben. „Es gibt kaum einen schöneren Ort in der Nähe, von dem aus Instrumente so klar in die Weite klingen. Ich denke, dass wir Iggelbachern oder Wanderern damit auch eine kleine Freude bereiten.“ Auch im Urlaub in den Bergen hat das Musikantenpaar die Flügelhörner („Technik wie die Trompete, aber eine andere Spielweise“, erklärt Michael Kobel) meistens im Rucksack. „Gerade wie es so passt, spielen wir auch mal auf einem Gipfel oder auf einer Almhütte“, erzählen die Kobels. Als Liebhaber alpenländischer Musik verfügen sie über ein reiches Repertoire vom „Erzherzog-Johann-Jodler“ bis hin zu „Jägers Abschiedslied“. Wenn letzte Takte verklungen sind und in den Pausen kurzzeitig Stille und Einsamkeit am „Eckel“ zurückkehrt, hört man schon einmal ein beifälliges Klatschen unten vom Dorf herauf. Bevor Katrin und Michael Kobel dann weiterspielen, werden die Lippen mit Weißherbst-Schorle „geölt“. Dann schwingen die wohlklingenden Melodien ihrer Flügelhörner wieder sanft hinunter nach Iggelbach und hinaus ins Elmsteiner Tal. (crd)

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