VG Maikammer Kommunalwahl 2024: CDU abgestraft – Grüne und FWG gelingt Einzug
Von einer kleinen Wahlrevolution kann man im Fall des Verbandsgemeinderats Maikammer als auch für den Ortsgemeinderat sprechen. Im Verbandsgemeinderat sind zwei neue politische Kräfte dazugekommen: Die Grünen mit knapp neun Prozent und zwei Sitzen und die Freie Wählergruppe (FWG) mit 13,8 Prozent und drei Sitzen. Nachdem die FWG 2019 aus dem Rat gewählt worden war, zog sie diesmal wieder ein. Die SPD konnte ihr Sitzergebnis von 2019 halten (vier), während die CDU einen starken Verlust einfuhr: fast zehn Prozentpunkte runter und drei Sitze weniger. Auch die Bürgerliste (BL) und das Bürgerforum (BFM) verloren jeweils einen Sitz und sind nur noch mit vier und beziehungsweise einem Sitz vertreten.
Für die CDU kommt das Ergebnis einer Wählerwatsche gleich – hatte die Partei in den vergangenen Wahlen doch traditionell die absolute Mehrheit im Rat geholt. Für Verbandsbürgermeisterin Gabriele Flach (CDU) bedeutet das: Sie ist für ihre Vorhaben ab sofort auf die Zustimmung anderer Parteien angewiesen – ein Novum im Rat. Flach ist 2018 gewählt worden – ihre Amtszeit endet regulär nach acht Jahren 2026. Das Ergebnis sieht sie als „herb und deutlich“ an, dennoch sei ihre Partei weiterhin stärkste Kraft: „Die Bürger sprechen uns noch das Vertrauen aus.“ Über mögliche Koalitionen im zukünftigen Rat und zur Frage, ob die derzeit zwei Beigeordneten auch in Zukunft von ihrer Partei gestellt werden, wollte sich Flach derzeit nicht äußern.
CDU: Fast zwanzig Prozent Verlust
Spannend wurde es in der Ortsgemeinde Maikammer. 30 Jahre lang hatte Karl Schäfer (CDU) als Bürgermeister die Ortsgeschicke bestimmt. Am Sonntag wählten die Maikammerer den 55-jährigen Markus Sell von der SPD zu seinem Nachfolger. Das ist beachtlich, da auch der Gemeinderat bisher von der CDU dominiert worden ist. Die Partei verlor fast 20 Prozentpunkte und damit vier Sitze im Rat – hat jetzt nur noch acht. Ähnlich wie im Verbandsgemeinderat rückten die Grünen und die FWG ein – mit zwei und vier Sitzen. Die FWG saßen bereits 2014 im Gemeinderat, flogen allerdings 2019 raus. Die SPD bleibt bei fünf Sitzen. Sell steht nun vor der Herausforderung, in der eigentlich CDU-dominierten Gemeinde Mehrheiten zu organisieren.
Im Vergleich erscheinen die Ergebnisse in Kirrweiler und St. Martin unspektakulär: In Kirrweiler gewann die CDU einen Sitz hinzu, kommt auf sechs Sitze. Die SPD bleibt bei einem Sitz, und die Bürgerliste verschlechterte sich um einen Sitz auf neun. Im St. Martiner Rat blieb die CDU bei neun Sitzen, die Sozialdemokraten verloren einen und kommen auf vier. Einen Sitz hinzugewinnen konnte die FWG und ist jetzt mit drei Vertretern im Rat.
Die Wahlergebnisse
Verbandsgemeinderat Maikammer
Ortsgemeinderat Maikammer
Ortsgemeinderat Kirrweiler
Ortsgemeinderat St. Martin