Neustadt FFC-Nachwuchs will in die Bundesliga

Niederkirchen. Drei Spiele haben die Fußball-B-Juniorinnen des 1. FFC Niederkirchen noch in der Regionalliga Südwest auszutragen. Ein Spiel sowie drei Punkte Rückstand haben sie als Tabellenzweiter auf Spitzenreiter TuS Issel. Nur wer am Saisonende die Tabelle anführt, steigt in die U17-Bundesliga auf. Und am Sonntag, 4. Mai, 13 Uhr, treten die Pfälzerinnen in Issel an.

„Wir müssen in Issel gewinnen – ganz einfach“, formuliert FFC-Jugendleiter Gerhard Pfeifer das Ziel des Fußball-Nachwuchses. Denn selbst bei Punktgleichheit wären die Mädchen von der Mosel im Vorteil, haben sie doch bisher 34 Tore mehr geschossen als die Pfälzerinnen. „Wir machen zu wenige Tore“, beschreibt Stefano De Simone die Schwäche seines jungen Teams. „Wir haben zu viele Tormöglichkeiten vergeben.“ Dafür seien seine B-Juniorinnen sehr flexibel. De Simone: „Wir können mehrere Positionen mit verschiedenen Spielerinnen besetzen.“ Seit einem Jahr betreut De Simone 15 Mädchen plus zwei Torfrauen im Alter von 15 bis 17 Jahren. Ein Juniorinnen-Bundesligaspiel hat er bisher noch nicht gesehen, ist sich aber sicher, sollte der FFC den Aufstieg schaffen: „Bundesliga wäre Neuland, im ersten Jahr ginge es nur darum drinzubleiben.“ Um überhaupt erst hineinzukommen, hat der FFC vorab seine Lizenzunterlagen beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) einreichen müssen. Der DFB verlangt unter anderem, dass Bundesliga-Vereine einen Trainer mit C-Lizenz haben, dass der Verein ein Konzept hat, wie auswärtige Spielerinnen in einem Internat oder bei Gastfamilien untergebracht werden können, dass es eine Kooperation mit einer Schule gibt. Verpflichtend sei zudem, so FFC-Geschäftsführerin Anja Marx, dass beim Team immer eine Betreuerin dabei sei. Der Verein hat einen Etat von rund 25.000 Euro erstellt für den Fall, dass die Mannschaft erstklassig wird. „Es wären vier Fahrten dabei, bei denen wir übernachten müssten“, rechnet Anja Marx vor. Vor allem Gütersloh und Herford liegen deutlich mehr als 400 Kilometer, Bochum und Essen über 300 Kilometer von Niederkirchen entfernt. „Es soll Zuschüsse vom DFB geben. Aber ob man wirklich pro lange Fahrt einen Übernachtungszuschuss erhält, konnte der DFB noch nicht bestätigen“, sagt Marx. Auch die Eltern sind in das Projekt Bundesliga einbezogen. Auf einem Elternabend seien die Väter und Mütter gefragt worden, ob sie mitzögen, berichten Marx und Pfeifer. Nach einer Bedenkzeit hätten fast alle zugestimmt, dass die Mädchen oft freitags mittags zu Auswärtsspielen abreisen müssten und erst samstags abends wieder zurück seien. Die Spiele werden in der Regel samstags um 13 Uhr angepfiffen. „Zu dieser Zeit arbeiten viele Eltern noch“, weiß Marx. Die Eltern aber müssten die Mädchen zum Treffpunkt nach Niederkirchen bringen. „Zwei oder drei Eltern“ hätten sich noch nicht endgültig entschieden wegen der langen Fahrten. Sie befürchteten, dass die schulischen Leistungen der Fußballerinnen darunter leiden könnten. Nach Ende der jetzigen Saison verlassen sieben B-Juniorinnen das Team und wechseln zu den Frauen. Dafür rücken aus der C-Jugend acht Spielerinnen in die B-Jugend. „Wir sind dabei, einen Kader für die nächste Runde zusammenzustellen und haben auch schon einmal Spielerinnen aus der Region zum Probetraining eingeladen“, verrät De Simone. Insgesamt sei die Anzahl an Mädchenmannschaften in Deutschland nicht sehr groß. In Niederkirchen spielten derzeit Mädchen aus Herxheim, Landau, Hatzenbühl, Mutterstadt, Kallstadt, Haßloch, Birkenheide, Maxdorf und Deidesheim. Bevor aber vielleicht beim FFC das Kapitel Bundesliga aufgeschlagen wird, stehen noch drei wichtige Spiele an. „Jetzt kommen die Topmannschaften“, sagt FFC-Kapitänin Selina Schlindwein. Am kommenden Sonntag, 11 Uhr, erwartet Niederkirchen den SC Siegelbach. „Gegen Siegelbach haben wir unsere bisher einzige Niederlage kassiert“, sagt Schlindwein und erinnert sich, dass der Coach im anschließenden Training ein Donnerwetter losgelassen habe. „Es hat damals an der Einstellung gelegen, deshalb war die Niederlage gut“, sagt De Simone heute. „Nach Siegelbach haben wir alles gewonnen.“ Am 4. Mai folgt die Spitzenbegegnung in Issel, am 11. Mai erwartet der FCC im letzten Saisonspiel um 13 Uhr den Tabellensechsten aus der Landeshauptstadt Mainz. (sab)

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