Handball Drittligist Haßloch mit einer „unglaublich guten Abwehr“

Mundenheims Max Schneider (rechts) erzielt hier per Siebenmeter das 4:7 gegen den überragenden Haßlocher Torwart Marco Bitz.
Mundenheims Max Schneider (rechts) erzielt hier per Siebenmeter das 4:7 gegen den überragenden Haßlocher Torwart Marco Bitz.

Im letzten Lokalderby der Vorrunde in der Dritten Handballliga unterlag Aufsteiger VTV Mundenheim der TSG Haßloch mit 22:24 (7:13). Der Spielverlauf war deutlicher, als es das Ergebnis wiedergibt. Entscheidend war Haßlochs Torhüter.

„Ich hatte nie das Gefühl, dass wir dieses Spiel noch drehen könnten“, sagte VTV-Trainer Steffen Schneider. Der Eindruck hatte sich bereits im ersten Durchgang förmlich aufgedrängt. Schon knapp 18 Minuten waren gespielt, da gelang Aaron Schleidweiler erst der zweite Treffer für die Gastgeber. Die Haßlocher waren zielstrebiger. Und vor allem deutlich schwerer auszurechnen. Festzumachen an den beiden Kreisläufern Lars Hannes und Lino Messerschmidt. Der eine (Hannes) fand sich auf der Spielmacherposition wieder. Der andere (Messerschmidt) half abwechselnd im rechten und linken Rückraum aus. „Das haben die in ihrem Leben bis jetzt noch nicht gespielt“, betonte TSG-Trainer Andreas Reckenthäler und verwies auf das große Verletzungspech im eigenen Kader. „Du weißt nicht, wie du gegen jemanden decken sollst, der diese Position noch nie gespielt hat“, erklärte hingegen VTV-Abwehrstratege Marco Binnes.

Bitz vernagelt das Tor

Mit Marco Bitz stand aber der wichtigste Faktor für die 7:1-Gästeführung (15.) im TSG-Tor. Bei neun Versuchen der Mundenheimer musste er sich nur beim 1:1 von Aaron Schleidweiler (1.) geschlagen geben, vernagelte ansonsten seinen Kasten. Die zahlreichen mitgereisten Haßlocher Fans feierten ihn dafür mit Sprechchören. Unter anderem parierte er vier Siebenmeter, drei davon in der Anfangsviertelstunde. „Wir haben eine unglaublich gute Abwehr gestellt und hatten einen überragenden Marco Bitz“, bilanzierte Reckenthäler die erste Spielhälfte. Der so Gefeierte wiegelte ab: „Vielleicht konnte ich der Mannschaft mit der einen oder anderen Parade helfen.“ Obwohl das Spiel beim 13:7 für die TSG zur Pause schon entschieden schien, bewahrheitete sich die Befürchtung der Gäste: „Es war klar, dass Mundenheim wieder zurückkommt.“

Ein Strohfeuer

Tatsächlich waren nach dem Seitenwechsel neun Minuten gespielt, da hatten die VTV schon so oft getroffen, wie in den 30 Minuten zuvor, lagen beim 14:16 (39.) wieder in Schlagdistanz. Letztlich ein Strohfeuer, auch wenn Binnes per Gegenstoß noch auf 15:16 verkürzte. „Aber dann haben wir uns vorne wieder vier schwache Abschlüsse in Folge geleistet, auch noch einen Siebenmeter vergeben, und Haßloch lag wieder mit fünf Toren vorne“, haderte der überragende VTV-Akteur mit der Leistung seiner Mannschaft. Sein Trainer sah das ähnlich: „Wir haben von den 60 Minuten heute nur 15 Minuten lang so gespielt, wie wir uns das vorgenommen hatten“, so Schneider. „Wir haben nie eine Formation gefunden, die funktioniert hat“, kritisierte Schneider seinen gesamten Angriff.

Immerhin: Die Abwehr war über weite Strecken in Ordnung, zumal die TSG die Effizienz aus Durchgang eins nicht halten konnte. So wurde es doch noch einmal spannend, kämpften sich die Gastgeber wieder auf 20:22 (58.) heran. Ein Siebenmeter von Denny Djozic (58.) zum 20:23 war so etwas wie die Vorentscheidung. Daran änderten auch nichts, dass VTV-Torhüter Nico Klein ins leere Tor traf und Binnes 35 Sekunden vor dem Ende noch einmal auf 22:23 verkürzte. Lars Hannes besorgte die endgültige Entscheidung. „Mit 18:8 Punkten nach der Vorrunde sind wir super happy“, erzählte Reckenthäler, während Schneider mit dem Ergebnis haderte: „Wir brauchen in den kommenden Wochen wieder eine bessere Mannschaftsleistung.“

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