Handball Derby in der Dritten Liga: Eulen-Reserve gegen die Bären

Derbyzeit in der Dritten Liga der Handballer: Die mHSG Friesenheim/Hochdorf empfängt die TSG Haßloch. Spielbeginn ist am Samstag um 18 Uhr. Die Brisanz der Partie liegt mittlerweile weniger in der räumlichen Nähe der beiden Kontrahenten.
„Gerade für unsere junge Mannschaft hat das Derby längst nicht mehr die Bedeutung wie vielleicht noch vor ein paar Jahren“, erklärt mHSG-Trainer Gabriel Schmiedt. Ein besonderes Spiel erwartet er trotzdem: „Ich gehe davon aus, dass die Haßlocher mit viel Ehrgeiz zu uns kommen, weil sie endlich ihre ersten Punkte holen wollen.“
TSG noch ohne Punkte
Denn anders als die Gastgeber kann die TSG mit ihrem Saisonstart keinesfalls zufrieden sein, steht nach drei Spieltagen noch ohne Punktgewinn am Tabellenende. Schmiedt: „Davon dürfen wir uns aber nicht täuschen lassen. Die bisherige Leistung der TSG war deutlich besser, als es der Punktestand aussagt.“ Und etwas Besonderes sei die Begegnung ohnehin: „Für unsere junge Mannschaft ist jedes Spiel in dieser Liga etwas Besonderes, weil wir uns wieder für den schweren Weg entschieden haben.“
Mit der eigenen Ausbeute von zwei Siegen ist Schmiedt deshalb sehr zufrieden: „Das war gerade für uns als junge Mannschaft wichtig. Die Spieler bekommen dadurch Selbstvertrauen.“ Gerade für eine junge Mannschaft ein wichtiger Faktor. „Wenn die Spieler Selbstvertrauen haben, zögern sie nicht, sondern trauen sich den Abschluss zu.“ Und im Angriff könne dieser Bruchteil einer Sekunde oft den Unterschied ausmachen.
Helfen Zweitliga-Spieler aus?
Einen Unterschied, wie ihn eventuell auch die Spieler aus dem Kader der Eulen ausmachen könnten. Ob diese Hilfe am Samstag überhaupt kommt und in welcher Person, entscheidet sich laut Schmiedt wie immer erst kurzfristig. Zwar sei die Kommunikation mit den Eulen nach wie vor gut, „aber die Eulen hatten am Mittwoch Pokal und sie spielen am Freitag auswärts. Da muss man erst einmal abwarten, wann und in welchem Zustand die Jungs wieder nach Hause kommen“, sagt der Trainer.
Die Zeit, als bis zu vier Akteure aus dem Zweitligakader in der Dritten Liga ausgeholfen hätten, sei aber auf alle Fälle vorbei. „Wir sehen zwei Stunden vor Spielbeginn, wer dabei sein wird.“ Klar sei jedoch, dass die Gastgeber nicht alle 16 zur Verfügung stehenden Plätze auf dem Spielberichtsbogen benötigen werden.
Bange ist Schmiedt deshalb nicht. „Wir haben bislang noch nie mit unserem kompletten Kader gespielt.“ Und dies bei zwei Siegen durchaus mit Erfolg. „Es ist der Beleg dafür, dass wir im Sommer gut gearbeitet haben.“ Er rechnet mit einem hochmotivierten Gegner, der bislang das Pech hatte, gegen zwei Spitzenteams der Liga antreten zu müssen und dabei gegen Hanau und Krefeld nur knapp unterlegen war. „Ich gehe davon aus, dass sie bei uns deshalb auf die ersten Punkte brennen werden.“ Aber mit Taktik, Einsatz und dem Selbstvertrauen aus dem gelungenen Saisonstart wollen die Friesenheim-Hochdorfer sich dem entgegenstellen.
TSG-Akteure krank
Von Druck möchte TSG-Trainer Andreas Reckenthäler nicht sprechen. Aber er macht kein Geheimnis daraus, dass seine Mannschaft im Derby gegen die mHSG Friesenheim – Hochdorf in deren Halle alles daransetzen wird, um nach drei Niederlagen endlich zwei Zähler auf der Habenseite verbuchen zu können. „Nach den beiden guten Heimauftritten wollen wir uns jetzt belohnen. Und alle haben auch Lust auf das Derby“, sagte Reckenthäler. „Es wird eine schwere Partie. Wir haben das Selbstvertrauen. Was uns aber noch fehlt, ist ein positives Ergebnis“, so Reckenthäler. „Friesenheim/Hochdorf ist eine sehr junge, hungrige Mannschaft, die mit Luis Maier einen Torjäger hat, der eine tolle Entwicklung genommen hat, aber auch mit Roko Peribonio einen erfahrenen Torhüter hat, der den Unterschied ausmachen kann.“
Der Bären-Coach hofft, dass er wieder auf seinen kompletten Kader zurückgreifen kann. Zu Beginn der Woche waren gleich drei Akteure mit Magen-Darm-Problemen im Training ausgefallen. Ein großes Fragezeichen steht nach wie vor hinter dem Einsatz von Spielmacher Lars Hannes, den seit zwei Wochen eine Bänderverletzung plagt. „Da müssen wir einfach abwarten“, sagt Reckenthäler.
Im Derby gibt es für die Gastgeber ein Wiedersehen mit den Haßlochern Yannick Muth und Yannik Polifka, die noch in der vergangenen Saison das Trikot der mHSG getragen haben. „Für die beiden ist es ein besonderes Spiel. Und es ist ein Derby, das sicherlich seine Brisanz hat.“
Disziplinierter Yannick Muth
Besonders freut sich Reckenthäler, dass Polifka inzwischen vollständig genesen ist. Er habe am vergangenen Wochenende im rechten Rückraum seine Erwartungen erfüllt. „Er scheint jetzt richtig angekommen zu sein, zeigt im Training sein großes Potenzial. Aber man darf ihm als jungen Spieler nicht zu viel zumuten. Manchmal will er auch selbst etwas zu viel und setzt sich so unter Druck“, warnt der TSG-Coach. Er lobt Yannick Muth, der als Spielmacher meist diszipliniert agiert habe. Reckenthäler: „Es ist mit ihm nicht immer so einfach – er ist manchmal wie ein Freigeist. Aber gegen Krefeld hat er es richtig gut gemacht.“
